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Jeden Tag 100 Zeilen.

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Das hat der gute Jack London gemacht. Jeden Tag hat er 100 Zeilen Text zusammengeschrieben. Kleine Abenteuergeschichtchen und die Welten seiner Phantasie auf die Bühne des Papiers gebracht. Der schiere Überlebenskampf war als Motivator nicht ganz unbeteiligt, schießlich konnte er seine 100 Zeilen wunderbar als Kurz- und Fortsetzungsgeschichten in den Zeitungen seiner Zeit unterbringen.

Aber die Idee ist charmant. Jeden Tag ein bisschen schreiben. Egal was. Hauptsache schreiben. Und wenn es um die Struktur und Perforierung des Klopapiers geht. Oder das grelle Orange der Kalender, die die Druckerei Conrad Ende letzten Jahres an ihre Kunden verschickt hat. Die Tage und Zahlen in diesem Kalender sind orange getaucht, so krass, dass ich jedes Mal, wenn ich den Kalender zur Hand nahm, ihn sofort wieder erschreckt zuklappte. Es ist ein beißender Farbton, der das Innere des selbst in helle Aufregung versetzt. Selbst der direkte Blick in die Sonne ist angenehmer und hinterlässt weniger stechenden Schmerz in den Augen. Was äußerst schade ist, denn das Layout der Kalenderwoche war sehr gut gesetzt.

100 Zeilen sind harter Tobak. Wäre ich mit dieser Art des hemmungslosen Schreibens bislang klargekommen, hätte ich versehentlich wohl mein Studium doch noch zu Ende gebracht. Aber Schreiben an sich, das funktioniert. Ich sehe es an den Konzepten, die ich hier tagtäglich zusammenschustere. Die manchmal ein “Augen zu und durch” erfordern. Aber immer kommt ein gut lesbarer Text dabei rum.

Das andere: Es gibt immer etwas, das einem im Kopf rumgeistert. Die Tomaten und Peperoni auf unserem Balkon, die abgehen wir Schmidt’s Katze. Der Gedanke an den köstlichen Salat, den sie uns bescheren werden. Die Vorfreude auf den Moment, an dem wir gemeinsam die ersten Tomaten pflücken werden und sie genüsslich auf unseren Zungen zergehen lassen. Oder das gerade bei Kaufland entdeckte Angebot für die guten Batterien im 12er-Pack zu 5,-. Seit kurzem muss ich immer schmunzeln, wenn ich durch Angebote blättere. Seit der Zeit nämlich, als die Angebotsfixiertheit eines gemeinsamen Freundes als running gag Eingang in unseren Freundeskreis gefunden hat.

Nun denn. Wir werden sehen, was die Zukunft bringt. Ich selbst verspreche mit hier gar nichts. Zu oft bin ich daran schon gescheitert. Auch so ein Thema, über das ich mal schreiben könnte…

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