die katrin

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Warten auf, ja was eigentlich?

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Zuviele Informationen. Vorhin bei Freud im “Unbehagen der Kultur” gelesen, dass Religion doch auch nur aus dem Vaterschutzbedürfnis der Menschen heraus möglich ist. Weil die Ohnmacht vor dem Schicksal unseres Lebens ganz einfach viel zu groß ist. Erstmal herzlich gelacht. Der Freud schreibt wirklich toll. Trockener Humor, wie mensch das von den Österreichern kennt und liebt. Davor Grundlagen über die Codifizierung von Emblemen und Mnemonik-Techniken in der Frühen Neuzeit Korrektur gelesen. Und wieder was gelernt. Da sage noch mal einer, Hilfksraft bei einer Professorin könne nur eine HiWi-Job sein… Tolle Frau, meine Chefin. Dazwischen von der neuen Abnahmwelle erfahren. Gestern Uni geschwänzt und gelernt, dass es einfach keine ordentlichen Jeans mehr gibt. Kennt noch wer die guten alten 5-pocket-Jeans. Standard-Jeans halt. Gibt´s heute nicht mehr. Entweder ist das halbe Regal voll mit engstanliegenden Karottenhosen gefüllt (nein, ich habe keine Streichhölzer am unteren Teil meines Körpers und kann so etwas tragen) oder die Gesäßtaschen sind mit augenkrebserzeugenden Glitzersteinchen besetzt (nein, ich bin keine Ghetto-Pussy und werde nie eine sein) oder die gesamte Hose ist im Batik-Stil gebleicht, so dass bei einer eigentlich dunkelblauen Jeans zwischendrin immer so kleine hellblaue Streifen entlanglaufen (nein, ich bin immer noch keine Ghetto-Pussy) oder es gibt nur hellblaue oder ganz schwarze oder graue Jeans (so was kauf ich mir als Alt-Herren-Hose) oder es gibt sie, die Jeans, die meinen farblichen Wünschen entspricht: in Form eines Kartoffelsacks! oder es gibt sie, die Jeans, die meinen farblichen Wünschen entspricht: aber nur bis zu einer Weite von 29. Aaaarrgghhh! Soweit bin ich noch nicht. Da muss ich noch ein paar Mal für Schwimmen gehen. Die Hose brauche ich aber jetzt! Zum Kotzen das. Aber eigentlich war ich bei Herrn Fodor und seiner Privatsprache hängen geblieben und dass jeder von uns ein kognitives Repräsentationssystem in sich trägt, das keine natürliche Sprache ist. Ich hätte da auch noch Frege und sein Triumvirat Gedanken-Vorstellungen-“Dinge in der Welt” im Angebot. Die Entmystifizierung der Unterdetermination des Herrn Lauden wartet noch auf seine Lektüre. Ebenso des Herrn Hobbes’ Ausführungen zu den Menschenrechten. Und dann bin ich auch mal gespannt, was die Recherche zur Novelle im 17. Jahrhundert so ans Licht der Bibliothek befördert. Ach, und dann noch ein bisschen Routine: Hallo, Ihre Ware wurde vor kurzem verschickt und wird dann demnächst bei Ihnen sein. Ja, offenar ist Ihr Päckchen verloren gegangen, wir werden es sofort erneut versenden. Wir haben Geld von Ihnen bekommen, wissen aber nicht, wohin damit. Für welche Bestellung ist es denn gedacht? Nein, wir haben keine T-Shirts, denn wir sind nicht der Hersteller, wir verticken das Zeug nur und der Hersteller kümmert sich nen Dreck um solche Merchandise-Geschichten. Jetzt hoffe ich nur, dass hier bald mal die ersten Party-Gäste aufkreuzen und ich mich standesgemäß zu meiner Einweihung besaufen kann. Und wer bis hierhin druchgehalten hat, kriegt ein Eis.

6 Comments

  1. also die sache ist die: ich finde auch keine schönen jeans, oder, viel allgemeiner: keine schönen hosen. dass ich in der frauenabteilung shoppen muss, damit hab ich mich schon abgefunden, aber selbst da sieht’s bei h&m und anderem einschlägigen derzeit eher düster aus. meine ganzen hoffnungen setze ich ja darauf:

    klick.

  2. ich ahne, ich ahne. Meine Verzweiflung hat mich auch schon diverse Male in die Herrenabteilung getrieben. Aber die Zeiten des Baggy-Style sind irgendwie längst vorbei…
    Aber hey, du hast durchgehalten. Wenn ich das nächste Mal in Wien bin, gibt´s ´n Eis :-).

  3. dazu sollte gesagt werden: lang mach ich’s hier nicht mehr. ich hab vorsichtshalber schon mal die wohnung gekündigt, ohne zu wissen, wohin ich eigentlich nachher will.

  4. großes kino :-). sowas gefällt mir. pferde satteln, weiter reiten. das leben wird dich schon am richtigen ort wieder ausspucken.

  5. ich wäre schon mit einem nicht völlig falschen zufrieden, echt. [eigentlich viel zu emo, der kommentar.]

  6. *phrasendreschmodus an*
    Es gibt eigentlich keine “falschen” Orte. Es kommt immer darauf an, was man aus seiner Zeit macht.
    *phrasendreschmodus aus*

    Nee, mal im Ernst. Scheint ein Fall von Lampenfieber zu sein. :-) Manchmal hilft tief durchatmen und aufhören mit dem Denken.
    I wish for you, your next step will be going for the gold.

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