Gerade habe ich einen Freund verabschiedet. Mit ein paar Runden Rommé und dem neuesten Klatsch uns Tratsch haben wir diesen Abend ausklingen lassen. Manchmal denke ich, unsere Freundschaft wäre um einiges unintensiver ohne diese Abende am 24. Dezember.
Das Schönste aber: diese komische Heiligabenddepression, die sonst so sicher wie das Amen in der Kirche vorbei schaute, hat sich den ganzen Tag nicht blicken lassen. Ich bin mir noch uneins mit mir selbst, ob der Grund hierfür die vielen Southern-Comfort-Mixgetränke gestern nacht waren, das lange Schlafen danach, das Beobachten einer Katze beim Kotzen, das heiße Bad samt leckerem Abendessen oder doch der soeben genossene Kirschwein.
Gelegentlich wünsche ich mir, ich könnte Heiligabend und überhaupt dieses ganze Weihnachten einfach ausblenden. Geht aber nicht. Wenn alle anderen Weihnachten feiern, dann hat das einfach auch seine Auswirkungen auf mein Leben. Da kann ich noch so sehr selber nicht feiern wollen (oder mir einbilden, nicht feiern zu wollen). Dieser Tag wird einfach immer etwas Besonderes sein. Und sei es nur, weil es für alle anderen etwas Besonderes ist. Was liegt also näher, als diesen Tag auch für mich zu etwas Besonderem zu machen. Und zwar nur für mich! Mit diesen tausend kleinen Dingen, die gut tun.