Ich hab es getan. Ich hab mir das La Riviera gekauft. (Für ein Bild bitte 3 Posts runterscrollen. Frisches Material mit mir drauf gibt es hoffentlich bald.)
Um mich herum dreißigt es sehr. Ein stetiges “Jetzt bin ich alt. *seufz*” liegt in der Luft, wenn die Menschen das Erwachsenenalter des modernen Stadtkindes erreichen. Ich hoffe für all die Menschen, dass sie trotzdem Ziele und Hoffnungen in der Zukunft haben und diese nicht nur in der Vergangenheit begraben, aber das nur nebenbei.
Während meiner Jugend hing ein Satz an meinem Kleiderschrank:
New End Original – Lukewarm
Gemeinsam mit meinem Lachen sollte es das Motto meines Lebens werden. Es hat gute 10 Jahre gebraucht, bis ich aus vollem Herzen sagen kann: Ja, ich lebe im Hier und Jetzt und es liegen noch gute Dinge vor mir. Ich lebe nicht mehr aus reiner Angst in der Zukunft und meine Vergangenheit hört auf, (gefühlte) pure Langeweile zu sein.
Was hat das jetzt mit dem Dreißigwerden und dem Board zu tun? Neulich hörte ich die Geschichte einer Frau, die zu ihrem vierzigsten Geburtstag mit dem Boarden aufhörte. Sie sei jetzt zu alt dazu. Das war ihre einzigste Begründung. Ich finde diese Begründung lächerlich. Es ist die Angst vor der eigenen Courage, anders zu leben als die meisten Menschen in unserer Gesellschaft. (Dieselbe Angst, die Menschen so ein Drecksgewäsch hier schreiben lässt.) Ich bin 27 und fange gerade erst an. Die drei Monate des diesjährigen Frühlings haben mich selbst kaum wiedererkennen lassen. Das erste Mal in meinem gesamten Leben habe ich das Gefühl zu wissen, wer ich bin und was ich will und welche Überzeugungen ich habe und an welchen Stellen ich aufpassen muss, mir nicht untreu zu werden. Ich weiß, welchen gesellschaftlichen Bedingungen ich es zu verdanken habe, dass ich das Leben führen kann, das ich führe. Manchmal kommen andere daher und vermitteln den Eindruck, ich müsste mich rechtfertigen oder mich gar schämen. Ich versuche mein Bestes, diesem Ein-Druck mit jugendlicher Unbeschwertheit zu begegnen: The times they are a changing. Ich gehöre nicht zu den Menschen, für die die Zwanziger nur Durchgangsstationen auf dem Weg in die häusliche Zweisamkeit sind. Alles schnell noch erleben müssen, um sich dann beruhigt ins Familienleben zu verabschieden. Ich gehöre zu den Menschen, die langsam wachsen und in ihren Zwanzigern feststellen, was sie auch in den kommenden 30-40 Jahren noch fürs Glücklichsein brauchen werden. Um alles daran zu setzen, diese Visionen Realität werden zu lassen.
Das mit den Dreißiger-Geburtstagen kann ich jetzt aber doch nicht begründen. Sind einfach nur viele passiert dieses Jahr. Da geistert einem das schonmal im Kopf rum, wenn man auf seinem Board steht und Runde um Runde dreht.
7. August 2008 at 6:27 PM
Also für mich bist du total jung und jung geblieben.
Ich persönlich schätze die durchschnittliche Lebenserwartung eines smarten Homo-Sapiens auf 400 Jahre, da ist 30 ja wohl nüscht ;-)
Manche, denen ich das erzähle halten mich für verklärt, aber neulich war ich bei einer Handleserin, und ohne, dass sie von meiner Theorie wusste, sagte sie, meine Lebenslinie sei ausserordentlich lang.
Viel Spass beim Boarden !!