die katrin

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Polizei vs. Protest. Die Lösung: Tränengas.

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Bei uns an der JNU ging’s gestern abend rund. Drei große Trucks voll mit Polizisten in Schutzanzügen (mit vermutlich mind. 10 Polizisten pro Truck). An die 20 Jeeps drumrum. Tränengas und jede Menge Holzstöcker, die indische Variante des Schlagstocks. Später dann auch ein paar Ü-Wagen.

Angefangen hat es irgendwann im Laufe des Tages. Vier ehemalige Studenten wurden am Main Gate von den Security Guards angehalten, weil sie Alkohol im Auto konsumiert haben sollen. Die Herren zückten eine Waffe. Daraufhin wurde die Polizei für die vier Herren bestellt, die sodann auch verhaftet wurden. Bis die Polizei aber dazu kam, das Gelände zu verlassen, hatten sich, na ich würd mal schätzen 60-80 Studenten am Gate versammelt und ebendieses geschlossen. Wie es aussieht, haben die vier auch auf dem Campus schon Terz gemacht, inkl. Frauen belästigen. Die Studenten nun wollten, dass die Polizei die vier Verhafteten wieder rausrückt und an die Studenten übergibt. Das hat die Polizei nicht gemacht – und dazu auch eine Supreme Court order zitiert. (Ja, das Funktionieren von Rechtsstaat ist hier manchmal etwas verwirrend.) Da es sich bei den Verhafteten aber wohl um Söhne höherer Polizeibeamter handelt, war für die Studenten relativ klar, dass denen nicht das kleinste Haar gekrümmt wird. Aus der Waffe wurde im ersten Polizeibericht dann übrigens eine Spielzeugpistole. Am Ende standen sich die protestierenden Studenten und die Polizei gegenüber.

Ich habe selber nur Auszüge davon mitbekommen. Aber das alles erinnert mich doch sehr an typisches Provokationsverhalten seitens der Polizei wie es von linken Demos weithin bekannt ist. Das erste Mal bin ich am späten Nachmittag gegen 5 dort vorbei gekommen. Das erste, was ich sah, waren die erwähnten Trucks und Jeeps. Dann bog ich um die Ecke und musste das anfangen zu lachen, als ich das kleine Häuflein Studierender hinter dem Main Gate sah. Es gab fast mehr Beobachter am Rande als Protestierende selber. Trotz Auto mit eingeschlagenen Scheiben und Diskussionen zwischen Studenten und Polizisten war die Situation echt ruhig. Zu Fuß konnte auch jeder rein und raus wie mensch wollte. Das ganze ging dann wohl einige Stunden. Irgendwann haben sie nur noch Campusbewohner reingelassen. Am Main Gate wohlgemerkt. Alle anderen Tore waren weiterhin offen und wie gehabt für jeden zugänglich. Selbst der kleinere Eingang 100 Meter die Straße runter. Das war gegen 7. Vorne am Main Gate standen immer noch alle rum und haben diskutiert. Viel mehr Protestierende sind es zu dem Zeitpunkt nicht geworden. Gegen 10 kam ich das letzt Mal dran vorbei und es sah aus, wie Kraut und Rüben.

Das einzige, was die Studenten hatten, waren Steine. Und wie immer frage ich mich, warum eine Polizei bei so krasser personeller Überlegenehit hierauf mit Tränengas reagieren muss.

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