die katrin

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Ein Wort zu Reiseführern und Autorikshaws.

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Icke bin ja grade in Bangalore. Genau, das ist das IT-Zentrum von Indien. Nun guck ich also, was ich hier so machen kann, wenn ich grade mal keine coworking spaces erkunde. Schritt No. 1: wikitravel. Spaßeshalber lese ich mir auch mal durch, was da so zu den Autorikshaws steht. Und kann mal wieder nur mit dem Kopf schütteln.

Schon für Delhi und generell für Indien steht da nämlich immer das Gleiche. Eigentlich gilt der Preis ‘per meter’, aber die Rikshawfahrer versuchen immer, mehr zu bekommen und denken sich immer viele Gründe aus, weshalb der meter-Preis jetzt grade nicht angebracht ist. Und dann steht da auf wikitravel:

Autos are supposed to charge according to the meter, and you should simply refuse to board one where the meter is faulty or the driver refuses to use it. Saying “meter please” will usually do the trick. If you are desperate to get somewhere, you should at least negotiate the fare before boarding.

Bullshit! Yes, that’s bullshit. Es ist immer gut zu wissen, wieviel Rupies je Kilometer in einer Stadt gelten und dann sollte man ausgehend davon pi mal Daumen die Strecke ausrechnen oder einen Stadtplandienst seines Vertrauens nutzen. Das ist dann die Grundlage fürs Verhandeln. Denn die Ansage lautet: Steige nie in eine Rikshaw (egal, ob Fahrrad oder Auto) ohne vorher den Preis vereinbart zu haben.

Wenn man die Strecke nicht kennt oder grade mal keinen Stadtplan/kein Internet zur Hand hat oder neu in der Stadt ist und noch gar keine Ahnung hat, dann hilft halt nur ein bisschen blind verhandeln und eben mehr als nötig bezahlen. Man merkt dann aber sehr schnell, wie hoch gegriffen einige Preise sind. Kleines Beispiel? Gestern nacht kam ich in Bangalor am Bahnhof an. Bevor ich zum Prepaid-Schalter ging, habe ich mir den Spaß gemacht und mit ein paar Rikshawwallahs gesprochen. Es fing bei 200Rs. an. Für eine 6km-Strecke gefühlt und real viel zu viel. Ich wusste schon, dass die Strecke tagsüber ca. 50Rs. kostet, im Nachttarif (+50%) also ca. 80Rs. Also sagte ich erstmal 50Rs. Und schwupps lag der Preis bei 150Rs., 120Rs. und einmal bei 100Rs. Am Prepaid-Schalter waren es dann 85Rs.

Als Ausländer zahlt man sowieso immer mehr. Und wenn man die Rupie-Beträge mal in Euro umrechnet (68Rs. für 1 EUR), dann kommt man sich auch dezent schäbig vor, jemanden auf Teufel komm raus um 30-50ct. nach unten zu verhandeln. Ich zahle auch gerne 10-30% mehr, besonders seit ich weiß, dass die Inflationsrate in Indien derzeit bei 8-10% liegt und darüber hinaus Riskhawfahrer zum ärmeren Teil der Bevölkerung zählen. Aber was ich überhaupt nicht abkann, sind Rikshawfahrer, die dreist und respektlos verhandeln. Und wenn mir jemand für ne 15Rs.-Strecke mit 50 Rs. oder sogar mehr ankommt, dann ja, lass ich den Menschen auch einfach mal stehen.

Natürlich gibt es auch die “guten” Fahrer. Die, die wirklich überlegen, wie lang eine Strecke ist und den Preis dann nur ein bisschen höher ansetzen (besagte 10-30%), weil eben der Verhandlungspart dann noch mit dazu gehört. Dafür muss man aber leider ein bisschen länger in einer Stadt bleiben, die Preise kennen und abseits der Touripfade unterwegs sein.

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