Die Frage geht mir seit einigen Tagen durch den Kopf. Die Ein-Satz-Antwort lautet: Nee, nicht verändert, eher zurechtkorrigiert. Ich glaube, ich bin mit 28 zu alt und war mit 5 Monaten viel zu kurz in Indien, damit das irgendwie meinen Charakter oder meine Persönlichkeit grundlegend verändert haben könnte. Aber in wichtigen Teilen hat meine Zeit dort mein Verhalten hier wieder in alte Bahnen zurück gebracht. Ich habe angefangen, hier spießige Ansichten zu übernehmen. Zum Beispiel Fahrradfahrer, die auf der linken Seite fahren. Was konnte ich mich darüber aufregen. Gemeinsames Miteinander. Geht nur mit Regeln/Konventionen. blablabla. In einer Stadt mit mind. 15 Mio. Einwohnern, deren Infrastruktur unter Menschen und Autos täglich an Grenzen gebracht wird, macht es schlicht keinen Sinn, sich über derlei Kleinkram aufzuregen.
Die Menschen mehr sein lassen, machen lassen. Das, was ich und was wir alle wollen und als Grundsatz des gegenseitigen Miteinanders als Theorieplakette vor uns her tragen. Das auch wieder in der Praxis ausleben.
27. December 2009 at 7:13 PM
Doch, Frau Miss Sophie, freier sindse zurückgekommen, und auch lebendiger, direkter, also zumindest soweit es sich für mich anfühlt. Und wenn man zu alt ist (wat soll’n ich dann erst sagen?!), dann kann so ein Kulturschock tiefer greifen als man so denkt. Warten wir die langzeitlichen Nebenwirkungen ab :-) – Und ja, Recht hamse, weniger aufregen, locker bleiben, beständige Alltagsübung (vor allem beim Autofahren, jaja, ist schon angekommen …). Das Pochen auf die EInhaltung von Regeln hat die Menschheit meines Wissens auch nicht nennenswert weitergebracht.