Klingt nach einem schicken Brettspiel. Es gibt so verschiedene Orte. Ein*e Mitspieler*in sucht sich einen Ort aus, schreibt den auf ein Kärtchen und legt’s beiseite. Sodann macht sich der Rest auf die Suche, so richtig mit Würfeln, von Ort zu Ort hangeln, bei ‘ner eins das Versteck hinterm Bücherschrank durchsuchen dürfen, bei ‘ner sechs wieder wegmüssen von dem Ort und bis zur nächsten Runde warten, um wieder reinzukommen, … Irgendwie so.
Irgendwie so waren auch meine letzten paar Monate. Es war ein bisschen wie mit olle Samsa. Nach meinen anderthalb Jahren Auszeit bin ich wieder ins web|app|business eingestiegen und verfolgte den heeren Plan, mich als Usability Designerin neu zu finden. Ich verschickte ein paar Bewerbungen. Ich sprach mit ein paar Leuten. Allein, ich fühlte mich nie so richtig wohl mit diesen Dingen. Ich bin Quereinsteiger in diesem Gebiet. Jeder stellt das mit Blick auf meinen Lebenslauf auch sofort fest. Dummerweise nur habe ich auch so gehandelt. Habe mein Licht unter den Scheffel gestellt. War viel zu passiv. Dementsprechend wurde da auch nie so richtig was draus.
Aber irgendwas war da noch. Irgendwas stimmte nicht. Und es war nicht nur das Unbehagen über die Poser-Bulllshit-Bingo-Hamsterrad-Mischung in der Netzwelt. Nicht allein das Genervtsein darüber, dass hinter so vielen “UX Designer”-Stellenanzeigen eigentlich Frontenddeveloper gesucht werden. Bis ich jetzt auf den Trichter kam, dass Usability Design nicht die Neufindung ist, die für mich wirklich neu ist. Dass die Konzeptarbeit und die Nutzertests unwidersprochen wichtig sind für gute Softwareentwicklung, ich aber damit immer noch keine Sachen selbst umsetzen kann. Dass ich, wie mir das bspw. bei meiner Mitarbeit beim Rails Girls Summer of Code so oft passiert ist in den letzten Monaten, für bestimmte Dinge nur Stichwortgeber sein kann, ohne selbst bauen zu können. Programmieren und Frontend ploppten immer wieder auf.
Und da will ich jetzt hin. Mit Frontend fange ich an. Oder nein, genaugenommen mache ich einen großen Sprung über 8 Jahre hinweg und mache dort weiter, wo ich schonmal angefangen habe, aber mich von damals unzugänglichem JS habe abschrecken lassen. Ich bin dankbar für Initiativen wie die Rails Girls, die OpenTechSchool oder RailsBridge, die n00bsein so dermaßen erleichtern. Ich bin dankbar für Regine und Magdalena, die mit ihrer Unterstützung und den Dingen, die sie sonst machen und sagen, ziemlich viel dazu beigetragen haben, dass das hier so passiert.
So I say to myself: Happy coding \o/
13. May 2014 at 9:18 PM
Die Katrin, die ich kannte (ist ja schon etwas her, aber soviel kann sich da nicht geändert haben), hat sich und ihre Mitte im Grunde schon selbst gefunden, nur noch etwas Feintuning hier und da (und dort evtl. noch etwas mehr, nu, egal), aber das gehört auch dazu. Die macht das schon, die Katrin!