Coworking ist das Thema. Mit SelfHub, betahaus und dem von mir präferierten Hallenprojekt gibt es in Berlin bereits ein paar zarte Pflänzlein. So richtig geht da aber noch nix. Und – ihr ahnt es – das soll sich jetzt ändern.
Am Freitag, 12. Dezember erlebt der newthinking store in der Tucholskystraße 48 (google maps) das Coworking-Event “Schöner arbeiten”. Es gibt ein bisschen Messe (Menschen stellen ihre Produkte für Arbeit in digitalen Zeiten vor), ein bisschen Konferenz (Menschen halten Vorträge zu Themen rund um neue/andere Arbeitskonzeptionen) und ein bisschen arbeiten (Menschen sitzen in einem Raum, arbeiten jeder für sich und doch nicht allein). Präsentiert, zusammengestellt und durch den Tag begleitet wird das Ganze von Markus Albers (Autor von “Morgen komm ich später rein“) und dem Hallenprojekt.
Jetzt wird sich der eine oder die andere vermutlich fragen, was denn dieses Coworking nun wieder ist. Die englische wikipedia hat dazu eine ganz zauberhaft treffende Beschreibung: “Coworking is the social gathering of a group of people, who are still working independently, but who share values and who are interested in the synergy that can happen from working with talented people in the same space.“
Zurück zum 12. Dezember. Es wird um Raumkonzepte abseits des Großraumbüros und abseits des Cafés gehen. Es wird um digitale Helferlein bei der Re-Organisierung der Arbeit gehen. Die alte Tante Prokrastination ist mit dabei. Die Prosumenten dürfen natürlich auch nicht fehlen. Und ganz besonders die Festangestellten stehen im Mittelpunkt.
Mit dabei sind Holm Friebe, Kathrin Passig, Sascha Lobo, Peter Glaser, ein Herr von den Telekom-Labs, ein Herr von SAP und noch einige, andere mehr.
Den genauen Tagesplan gibt’s beim Hallenprojekt (pdf). Und wer für den Tag noch die Erlaubnis vom Chef braucht, lädt sich am Besten den “Antrag auf schönes Arbeiten” (pdf) herunter.
Be there or be square.
2. December 2008 at 1:44 AM
arbeitet man da nicht besser gleich als freier?
2. December 2008 at 1:51 PM
Selbständig zu arbeiten, hat ja noch ein paar mehr Implikationen als nur die relativ freie Wahl von Ort und Arbeitszeit. Ich denke, es ist nicht zu unterschätzen, wie viele Menschen auf Grund von Sicherheitsbedürfnissen (z.B. Kinder mit ernähren) dann doch lieber zum Anstellungsmodell greifen.
Aber warum soll hier neben der Bindung an einen Arbeitgeber auch zwingend eine Bindung an Büro und Arbeitszeit nötig sein? Gerade bei Wissenstätigkeiten, die auf mobilen Geräten erledigt werden können, lassen sich angeblich notwendige Anwesenheitszeiten um ein Vielfaches verringern.
Und darum wird es u.a. gehen. Welche Vorteile bringt es Chef und Angestelltem, wenn nicht nur der Chef mal eben ohne Urlaubsantrag (ohne Bürokratie) morgens zum Zahnarzt/Bürgeramt/o.ä. gehen kann. Wie kann auch der Angestellte neue Impulse erhalten, wenn er z.B. für ein paar Stunden die Woche im Coworking space um die Ecke arbeitet? Sowas alles.
3. December 2008 at 12:01 AM
aber erschwert das nicht die teamarbeit? den spontanen austausch auf dem flur?
3. December 2008 at 8:53 AM
Klar, das verändert sich dann. Und es ist genauso wichtig, auch über mögliche “Verluste” von positiven zusammen-im-Büro-sitzen-Effekten zu sprechen.
Konkret muss das aber wohl jeder im Einzelnen für sich austesten und entscheiden.
Ein wesentlicher Punkt ist m.E. aber, überhaupt erstmal ein breites Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Arbeitsleistung (im Denken vieler) derzeit an Anwesenheit gekoppelt ist. Und dass das auch wieder entkoppelt werden kann.
Magste nich nen kleinen Berlin-Trip machen. So Mitte Dezember etwa? :)