die katrin

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Sachen gerne machen.

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Das ist alles nichts Neues. Ihr könnt jetzt auch gerne sofort zum letzten Absatz springen. Die Gedanken sind schon länger in meinem Kopf. Anlass für heute ist Hermsens neuer Nebenbroterwerb. Herzlichen Glückwunsch dazu! Ein schon etwas älterer Post aus den Kühlschranknotizen bildet eine wichtige Folie.

Kommt mir das nur so vor, oder ist dieser Ruf nach “Ausverkauf!” typisch deutsch? Vermutlich nicht, vielleicht ja, ist im Grunde aber auch egak. Geld zu bekommen für das, was man gerne macht und vielleicht sogar gut kann, ist etwas, wonach wir uns alle sehnen.

Ich bin groß geworden in einer Welt, die streng zwischen Arbeit und Freizeit unterscheidet. Die Arbeit war der “Job” – mit aller Genervtheit, die man in dieses Wort nur reinlegen kann. Freizeit war das Gute, das man ganz unbedingt genießen muss. Damit man nur ja den “Job” (vergesst den genervten Oberton nicht) die nächsten 5 Tage wieder aushalten kann.
Ich bin groß geworden in einer Welt, in der es hieß und immer noch heißt: Nur wenigen ist es vergönnt, das Ideal von “Ich kann von dem leben, was ich gerne mache” zu erreichen. So ein Satz ist ein Kleinhalten, ein Rausreden, wenn man es selbst nicht schafft. Ich vermute, die meisten, die so etwas sagen, haben es nie ernsthaft probiert. Aus welchen Gründen auch immer. Verurteilen möchte ich dafür niemanden. Nur anderen mit seinen eigenen Zweifeln ebenfalls den Mut zu nehmen, das verdient Widerstand und Verurteilung.

Dann gab es in den letzten Jahren die Entstehung der Netzkultur in Deutschland und dem Rest der Welt. Zwangsläufig wurden Mittel und Wege ausprobiert, gefunden oder wieder verworfen, damit auch die Miete zu bezahlen. Aber schneller als nötig und so heftig, dass wirklich nur der Neid als Erklärung bleibt, waren die Spötter und Ausverkauf!-Rufer da. Und wollen einfach nicht gehen. Kümmert euch doch einfach um euern eigenen Kram!
Der Umgang mit Fehlern anderer. Auch so ein Thema, wenn es darum geht, diejenigen zu beobachten und zu beurteilen, die einfach mal was machen. Spott und Schadenfreude lauern im Zeigefinger. Konstruktive Kritik ist eine Fremdwortphrase. Jemandem für seinen Erfolg auf die Schulter klopfen geht nur, wenn die andere Schulter niedriger ist.

An alle, die immer noch ein Problem damit haben: Entspannt euch! Und wenn’s die Badewanne nicht tut, dann sucht euch was zum Vögeln. Aber seid so ehrlich, euch und den anderen einzugestehen, wenn ihr einfach nicht den Mut habt, euer Leben selbst in die Hand zu nehmen.

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