„sag ihr, dass ich sie liebe für die Zeit, die mir bleibt“
Im Hintergrund begann eine Gitarre mit ihrem ersten Akkord, entspann sich zu einer Melodie. Eine Stimme setzte ein. Das Kreischen eines Milchaufschäumers gesellte sich dazu.
Er schaute sie an. Sah nur die gesenkten Augenlider, den Blick auf die Hände gerichtet. Ein Finger, der langsam einen Knöchel rieb. Der Brustkorb, der sich mit ruckenden Bewegungen hob und wieder in sich zusammensackte. Sein Brustkorb, der sich gar nicht bewegte.
Im Hof war das Einsetzen zu lauter Musik zu hören. Schnell wurde sie leiser gedreht. Sie hob ihren Blick, sah ihn jetzt an, versuchte ihm in in die Augen zu schauen. Ihr Blick glitt nach draußen. „Ich kann nicht mehr. Ich dachte, es wöre okay, wenn ich einfach darauf vertraue. Du liebst mich, ich liebe dich. Du lebst dein Leben, ich lebe mein Leben.“
„Es reicht nicht. Ich kann das nicht. Ich brauch jemand…“ Hilflos hob sie die Arme. „Ich weiß nicht, jemand, der da ist, in dieser Welt lebt… Nein verzeih, das war fies. Was ich meine … ich kann nicht so nah bei dir sein, wenn ich nicht verstehe, was in dir vorgeht.“
Sein Brustkorb zog sich zusammen. Langsam ahnte sein Hirn, was gerade geschah. Sie würde das hier durchziehen. Kein Zurück mehr. Sie sprach leise, musste Luft holen, sprach noch leiser, aber ich wusste, sie wusste, was sie kann und was nicht. Und mit mir zusammen sein konnte sie nicht.
Sie stand auf, ein Finger, der einen Knöchel rieb, nahm ihre Tasche, drehte sich um. Dann hörte er ein paar Schuhe auf dem Asphalt, leiser werdend.
„du wirst sehen, du wirst stehen. in der sonne“