Handelnde Personen: die Träumende, deren Partnerin und der beste Freund der Partnerin.
Handlung: Die Partnerin und der beste Freund sind auf Enten-Jagd, mit Enten-Pfeifen und allem Drum und Dran (ja, wie in der Kitekat-Werbung – btw, schön, dass die wieder zu sehen ist). Die Träumende steht nebendran und beobachtet das Schauspiel. Die Partnerin nun erblickt eine Ente, setzt an und schießt. Dummerweise hockt die Ente direkt neben der Träumenden, die Partnerin trifft – den Fuß der Träumenden, quer entlang von einem Knöchel zum anderen, glatter Durchschuss.
Frage: “Ich weiß nicht, was soll es bedeuten”, wenn man träumt, dass die Freundin einem in den Fuß schießt, wenn auch vermuteterweise unbeabsichtigt. Unterdrückte, aber dennoch wahrgenommene Aggressionen seitens der Partnerin? Die Befürchtung, dass diese Aggressionen eigentlich jemand anderem gelten, aber in der Partnerschaft ausgelebt werden? Ganz was anderes?
Traumdeuter und (Laien-)Psychologen vor! Was denkt ihr?
Die Frage ist übrigens durchaus ernst gemeint.
27. May 2007 at 11:29 PM
Ist doch ganz klar. Die Entenjagd ist ein männlicher Sport, bei der mit großen, doppelläufigen Gewehren Jagd auf weiblich konnotierte Enten gemacht wird. Die Träumende identifiziert sich offenbar mit der Ente, das heißt, sie sieht sich in eins mit der Person, auf die ihre Partnerin jagd macht. Von ihrer Partnerin werden ihr dabei die Füsse weggeschossen; die Träumende verliert den Boden unter den Füßen (bzw. die Füße, auf denen sie steht). Es geht nicht so sehr darum, ob die Partnerin gezielt auf die Träumende jagd gemacht hat, sondern eher darum, dass die Träumende das so empfindet.
Wenn man mal vom Penisneid absieht, hat die Partnerin offenbar die Eier in der Hose in dieser Beziehung, entschuldigung, oder weniger frauenfeindlich, wird als so empfunden in der Beziehung. (Die Sache mit der Übertragung von heterosexuellen Klischees auf homosexuelle streichst Du oben im Text einfach mal; konnt’s nicht lassen!)
Aber mal Spass beiseite. Bei Traumdeutung an erster Stelle steht glaube ich weniger der Inhalt (der dann eine symbolische Form hätte), als die dabei auftretenden Gefühle des Träumers.
Was empfand die Träumende bei der ganzen Sache? Entspanntes Zusehen bei der Jagd? Irgendwas ungewöhnliches gegenüber der Konstellation Partnerin und bester Freund derselben?
Beim Zielen auf die Ente, Angst oder einfach nur Interesse? Spezielle Gefühle gegenüber der Ente? (Das meine ich ernst: ich fänds nicht so toll, wenn jemand auf ne kleine, watschelnde Ente schösse!) Und beim Durchschuss? Entsetzen, Trauer, nur überraschtes Interesse?
Was empfindet die Träumerin bei dem, was ich im ersten Absatz geschildert habe?