die katrin

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The Actor is the new Author – two

Weiter geht’s mit der Ribisi-Reihe. Hier Teil eins.

The Dog Problem
Bei dem Plakatbildchen schwante mir der Typ schnulzige Hollywood-Liebeskomödie. Weiße Hintergründe auf Filmplakaten sind verdächtig. Mir gruselte ein wenig.
Ich warf keinen Blick auf die Produktionsdetails, und das Gegenteil ist der Fall. The Dog Problem hat sich zu einem meiner Lieblingsfilme überhaupt entwickelt. Eine herrlich herzliche Geschichte irgendwo zwischen Screwball und Woody-Allen-Neurose mit einem Schuss Kleinkriminellenattitüde. Giovanni Ribisi, Scott Caan, Mena Suvari, Kevin Corrigan, Don Cheadle. Ihre Figuren haben allesamt einen an der Waffel. Nur Lynn Collins darf einen nicht ganz so abgedrehten Menschen spielen. Das aber wohl Schönste ist: Dieser Film nimmt sich sowas von überhaupt nicht ernst.

Solo ist pleite, depressiv, ohne Frau und hat eins der schlechtesten Bücher aller Zeiten geschrieben. “The Naked Abyss”… Ein Jahr Psychoanalyse in einem graubraunen Büro hat ihm zu der Erkenntnis verholfen, dass er einen Hund braucht. Einen, der klein und zahm ist und möglichst nicht raus muss, pinkeln kann er auch auf dem Balkon. Solo ist pleite und depressiv und will den Hund auch gleich wieder los werden. Nicht aber bei Jules, einer gelangweilten L.A.-Schickse, die nicht ertragen kann, dass sie etwas nicht bekommt und alles daran setzt, diesen Hund zu kriegen. Solo ist pleite und schuldet Benny Geld. Dem ist das Geld bald schnuppe. Er will den Hund. Solo ist pleite und muss sich von Lola Geld für den Tierarzt borgen. Er kann es ihr nicht zurückzahlen und besucht sie dennoch im Stripclub, in dem sie arbeitet, um ihr zu sagen, was für ein Arschloch er ist. Er ist einfach zu gut erzogen. Dazwischen Casper. Casper ist Solo’s bester Freund, Fotograph und immer auf der Suche nach dem nächsten Mädchen. Da werden dann auch mal Fotos mit ‘ner Schweinsmaske auf dem Kopf geschossen.

Zwei Momente, die ich mag. Moment eins kommt nach ungefähr folgendem Vorlauf: Casper und Candy (Lolas Arbeitskollegin im Stripclub) vergnügen sich auf der Toilette. Derweil erzählt Solo, wie er zu seinem Namen kam. Seine Mutter hatte es im Gefühl, dass Solo in seinem Leben eher einsam sein würde. Also warum das Kind nicht gleich danach benennen. Nachdem das geklärt wäre, geht’s weiter im Plausch:

Moment zwei ist der schlagende Beweis dafür, dass mensch morgens nach dem Aufstehen einfach noch nicht klar denken kann:

Ich mag diesen Film!

4 Comments

  1. “the dog problem” war einer der belanglosesten coming-of-age/selbstfindungsfilme seit langem. eigentlich hat caan den nur gedreht, um ständig seinen durchtrainierten body in die kamera halten zu können.

    ich mag diesen film nicht! :-P

  2. YouTube sagt: “We are sorry. This video is no longer available.”
    LG
    Johannes

  3. videos laufen jetzt. thx for the hint.

    @anne: dieses selbstfindungsding ist aber auch maximal der aufhänger. es geht ja mitnichten darum, dieses thema auch nur ansatzweise “realistisch” oder so darzustellen. wie gesagt, dieser film nimmt sich nicht ernst und er darf auch nicht ernst genommen werden, nur weil die protagonisten trotz aller durchgeknalltheit immer noch als irgendwie gute menschen gezeigt werden.

    wir sind übrigens der symbolische querschnitt der meinungen über diesen film – siehe rottentomatoes. daumen hoch oder daumen runter. dazwischen gibt’s offenbar nix. ;)

  4. hm, kann ich mir gut vorstellen. allerdings fehlt mir fürs nicht-ernstnehmen doch die konsequenz. dafür ist das ende z.b. viel zu bedeutungsschwanger gehalten. doch davon abgesehen hat der film in mir nichts bewegt: gesehen oder nicht, er ist mir total egak :)