die katrin

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Ich glaub, ich muss Angestellter werden.

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Das mit dem zu Hause arbeiten funktioniert einfach nicht. Ich hab 1-2 gute Tage und dann… Dann müsste ich mir selbst das Internet wegnehmen. Und alle Bücher. Und alle Filme. Und alle Putzmittel. Und den Teil meines Gehirns, der für Tagträume zuständig ist. Und … letzteres wär jetzt aber wirklich etwas albern.

In solchen Momenten bilde ich mir ein, es bekäme mir gut, als Angestellte und in einem Büro und mit festen Anwesenheitszeiten und so zu arbeiten. Da wär ich dann in einer Umgebung, bei der ich sage: Da geh ich zum Arbeiten hin. Alle anderen sind auch am Arbeiten. Arbeitsatmosphäre. Das ist es, was ich brauche. Leute um mich rum, die nach einem 5-minütigen Small Talk unruhig werden, weil sie weiter arbeiten wollen. Leute, die in der Lage sind, sich nicht großartig ablenken zu lassen. Leute, die Arbeitsatmosphäre schaffen können.
Dass das auch für jedes Büro mehr einer Traumvorstellung gleich kommt, weiß ich übrigens selbst. Und lange würd’ ich sowas auch gar nicht aushalten. Aber wie war das mit dem grünen Gras und der anderen Seite …

Dennoch macht es einen Unterschied, ob ich irgendwohin zum Arbeiten gehe, wo auch andere arbeiten, oder daheim in meinem eigenen Saft schmore. Irgendwo allein zu hocken bedeutet ja immer auch, dass die sozialen Kontrollen bzw. Sanktionen bei Rumschlonzerei nur sehr, sehr bedingt wirken. Es geht doch nichts über die leicht angehobene Augenbraue eines Kollegen, wenn er schon das fünfte Mal am eigenen Schreibtisch vorbeikommt und schon das fünfte Mal keins der Arbeitsprogramme auf dem Bildschirm prangt. Ok, DAS muss mir jetzt auch nicht jeden Tag passieren.

Einen interessanten Ausweg bietet wie so oft die Goldene Mitte. Mein eigenes Ding durchziehen und trotzdem mit anderen zusammen in einem Raum arbeiten – der, btw, keine Bibliothek ist. Das Hallenprojekt plant genau sowas. Das wird mich sicher kaum von meinem immer währenden Kampf abhalten, aber es kann mir das alles vielleicht ein wenig leichter machen.

2 Comments

  1. Das kommt mir sehr, sehr bekannt vor. Sowas könnte ich auch gebrauchen. Dumm nur, dass ich in Frankfurt sitze weit weg von der Halle.

    Ein Nachteil eines solchen Projektes ist natürlich auch, dass man wieder Fahrtzeit und -kosten verliert. Aber man kann nicht alles haben.

  2. Da musste wohl dein eigenes Hallenprojekt starten :).

    Und was die Fahrzeiten und -kosten angeht. Irgendwie muss mensch ja auch sonst zu seinen Geschäfts- und Privatterminen kommen. Auto, Rad oder Monatskarte sind also mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit bei allen Nutzern der Halle irgendwie schon vorhanden.

    Und was die Zeit angeht: Zum einen kann die Anfahrt als Einstimmung dienen. Und dann ist das natürlich verbunden mit der Hoffnung, dass die erhofften Vorteile der Arbeitsatmosphäre (getting things done) den Zeitaufwand wieder aufwiegen.

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