die katrin

my photography & other stuff

12. May 2011
by katrin
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“Eine andere Realität steht vor der Tür.”

Vor zwei Monaten begann ich einen Post. Es ging um das nahende, offizielle Ende meines Studentendaseins. Es ging um Geld, um Zukunftsaussichten, die Frage, welche Optionen die besseren wären. Zum Beispiel, ob ich nicht doch weiter Student hätte bleiben sollen, einfach nur um die Vorteile des Studentenstatus zu nutzen. Oder die Frage, ob nicht doch ein 40h/Woche-Job besser wäre. Aber da war keine Option. Festgelegte 40 Stunden, vielleicht noch die gesamte Zeit in einem Büro zu verbringend? Eine Horrorvorstellung. Weiter Student bleiben? Nein, wenn schon, dann richtig aufhören, das Ende ein wirkliches Ende sein lassen und mich allen Konsequenzen stellen.

Es war gut. Es hat sich alles gefügt. Ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Auch mental. Und das Schönste: Seit ich im Dezember beschlossen habe, aufzuhören, beschäftige ich mich mit mehr Themen und Theorien als in den letzten zwei Jahren zuvor. Ich kann nach wie vor nicht darüber schreiben. (Das war ja schließlich auch der Grund, weshalb das mit den Scheinen nie was wurde.) Aber ich kann jetzt in Ruhe und ohne schlechtes Gewissen genau das machen, was für mich am Besten funktioniert: darüber mit anderen Menschen reden und diskutieren.

12. May 2011
by katrin
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Soundtrack für den Frühling: die Acid House Kings

Ich schmelze dahin. Lache und weine und tanze durch die Sonne. Heartbreakingly beautiful!

Die Acid House Kings mit “Would You Say Stop?”


DirektdasHerzbrechenlassen

Vor lauter Freude hab ich mir gleich die beiden Alben “Music Sound Better With You” und “Sing Along With Acid House Kings” besorgt. Und Kinnas: Ich habe es keinen Millimeter bereut. Das ist feinster, zuckersüßer, melodischer Indiepop. (By the way, ein Genre/eine Strömung/call it what you will, das ich irgendwann mal kreiert habe, um die Musik zu beschreiben, die mir das Herz aufblühen lässt. Musik, die sich anfühlt, als sei man frisch verliebt. Musik, die irgendwo zwischen Herz und Magen einschlägt und ein warmes, wohliges Gefühl verbreitet.)

Ich hab mich ja lediglich gewundert, dass ich bislang nicht über die Jungs und Mädels gestolpert bin. Die gibt’s nämlich schon seit ein paar Jahren. Aber hey. Musik kommt zu mir, nicht ich zu ihr. So läuft das seit Jahren schon. Das muss irgendwas damit zu tun haben, dass man nicht immer bereit ist für neue Musik, aber wenn sie dann im richtigen Moment ankommt, dann haut sie voll rein.

Die Acid House Kings gibt’s auch auf myspace und bei ihrem Label Labrador und sehr spartanisch auf ihrer eigenen Seite.

11. May 2011
by katrin
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Outdoor Wi-Fi Space zur Social Media Week Berlin.

Ich meinte das hier durchaus ernst:

Aber der Reihe nach.

Im September gibt es wieder die Social Media Week. Genauer gesagt vom 19. bis 23. September und diesmal in insgesamt 11 Städten weltweit. Berlin ist eine der partizipierenden Städte (bei twitter @smwberlin). Wie jedes gute Event, lebt auch die Social Media Week vom Mitmachen. Mein Plan ist nun, das Internet während dieser Woche auf die Straße zu bringen. Natürlich nicht im Alleingang. Und ich muss das Rad auch gar nicht zwingend neu erfinden. Aber dazu weiter unten mehr.

Internet für alle. Umsonst und draußen.

Internet außerhalb einengender vier Wände: ein leidiges Thema in Berlin. Denn es fehlt. Meinereiner mag sich mit seinem Smartphone und handgeklöppelter Verbindung an den Laptop noch in den Park setzen können, um auch dort die Weiten des Internet zu genießen. Aber ich denke an New York, ich denke an das Breakout Festival im Jahre 2009 und ich denke daran, etwas ähnliches in Berlin aufleben zu lassen.

In einem Park oder auf einem großen Platz sind Sitzgelegenheiten, Strom und Wlan da. Und Menschen, die das nutzen. Menschen, die sich – hoffentlich – in die güldene Spätsommersonne setzen und ihren Spaß haben. Wenn’s mal wieder ein bisschen regnet, gibt es eine Überdachung. Noch ein bisschen vermessener, stelle ich mir auch vor, Internet-Einführungs-Kurse, Datenschutz-Kurse u.ä. für Jugendliche, Senioren etc. gemeinsam mit anderen Initiativen zu organisieren.

Die Sitzgelegenheiten könnten auch ein neues Konzept von Raumnutzung beinhalten. Nicht einfach nur mit dem arbeiten, was da ist, sondern den Raum aktiv nutzen. Mein Mitbewohner hat neulich für einen Platz im Wedding eine Art Tribüne mit LED-Beleuchtung entworfen. Dies könnte ein Teil der Sitzgelegenheiten werden. Die LED-Beleuchtung könnte dann z.B. auch an den gesamten Bandbreitenverbrauch gekoppelt sein und diesen entsprechend visualisieren.

Enough with the dreams.

Das alles aber kostet ein Heidengeld, ist ziemlich sicher ein irrsinniger Orga-Aufwand und dazu auch noch reichlich kurzfristig, wenn man z.B. an die Akquirierung von Sponsorengeldern denkt, und bei Lichte betrachtet wahrscheinlich eine totale Schnapsidee. Aber hey…

Als ersten Schritt frage ich derzeit ersteinmal rum, ob irgendjemand schon ein ähnliche Idee hat und an der Umsetzung arbeitet. Falls ihr hier sachdienliche Hinweise habt, bin ich für Tipps sehr dankbar. Ich muss das gar nicht als “mein Ding” aufziehen. Mir geht es um die Sache selbst, darum, das Internet auf die Straße zu bringen.

Falls es aber noch niemanden weiter gibt, der an so etwas sitzt, braucht es natürlich Mitstreiter. Leute, die genauso begeistert sind von dieser Idee, bestenfalls Orga-Know-how und/oder Kontakte in diesem Zusammenhang haben. Viel weiter habe ich in der letzten Stunde noch nicht darüber nachgedacht.

Das fürs Erste. Ich hoffe, die Idee wird nicht im Sande verlaufen. Ich halte euch auf dem Laufenden.

29. April 2011
by katrin
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The Coast is Clear.

lost souls

Freitag abend. Die Wohnung ist leer. Hamburg und der Fischladen haben gerufen und sie sind dem Ruf gefolgt. Stille. Das erste Mal seit Wochen kann ich sie genießen. Kann alleine sein. Will alleine sein. Nichts ist schlimmer als nicht alleine sein zu können. Es macht kaputt. Keine Erholung zu bekommen. Wochen und Monate, die nur aus Arbeit und Sex&Drugs&Rock’n’Roll bestehen. Der Gedanke an den Hamster im Käfig erfolgreich immer wieder ausgeblendet. Weggeredet. Es fühlte sich zu sehr nach magic moment an. War magic moment. Geborgenheit. Es gibt Kraft, so unglaublich viel Kraft. Und dennoch. Zwischendrin das Ziehen in der Magengegend. Die Seele, zerrieben im Mahlstein der Wünsche und Gelüste. Die Eindrücke. Die Gespräche. Die Erfahrungen. Die Leidenschaften des einen Ichs, die die Leidenschaften des anderen Ichs unterbuttern.

Und dann ein selbstvergessenes Lächeln, das mehr sagt als alle vorstellbaren Worte. Es gibt mir die Kraft loszulassen. Allein sein zu können. Weil ich weiß, dass sie da sein werden, wenn ich zurückkehre.

28. March 2011
by katrin
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Yes. Just a little.

When 17 people take their lives, I ask myself, did I in my desire hurt them? Even just a little?
And of course the answer, inevitable and immeasurable as the fluttering silence of our sun, is yes.
Just a little.

In der Märzausgabe von wired schreibt Joel Johnson über seinen Besuch bei Foxconn, der Fabrik in China, bei der u.a. Apple seine Geräte zusammenbauen lässt und deren Suizidfälle wohl einzig und allein wegen des berühmten Auftraggebers in unseren Breiten bekannt wurden. Es ist die Beschreibung einer Fabrikwelt. Foxconn hat für die Arbeitsmigranten eine ganze Stadt in Shenzhen gebaut, inkl. Unterkünften, Kantine, Servicestellen, Internetcafés etc. Damit übrigens kümmerte sich Foxconn von Beginn an um einiges mehr um seine Arbeiter als anderen Fabrikanten, wo Arbeiter des Nächstens oft einfach in der Werkhalle schlafen, weil sie sich Wohnungen nicht leisten können. Aber eigentlich geht es um Industrialisierung, die Wiederholung der Geschichte und Verbraucherethik. Sehr lesenswert!

Passend dazu auch der Artikel von Brendan Koerner in der gleichen Ausgabe. Kleine und mittelständische Unternehmen holen ihre Produktion vermehrt wieder in die USA zurück, auch wenn es sie derzeit etwas mehr kosten mag. Aber sicherere Qualität, schnellere Anpassung bei Produktneuerungen und eine Annäherung der Lohnkosten (steigende Löhne in China treffen auf stärkere Robotisierung in den USA) sind insgesamt wichtiger als nur der billige Einkauf.

26. March 2011
by katrin
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Video killed the radio star. And the internet brought it back to life.

Radio von überall her. Radio mit allem drin. Seit ein paar Wochen bin ich auf permanenter Entdeckungstour. Würde mein Telefon eine Statistik über die meistgenutzten Programme ausspucken, TuneIn wäre direkt hinter der Twitter App auf Platz 2.

TuneIn ist eine App, die jeden Radiosender versammelt, der seine Sachen streamt, egal ob klassischer Radiosender oder Onlineradio. Lt. Entwickleraussage tummeln sich 30.000 Stationen im Pool der App. Und das ist fucking nochmal eine “hell yeah!”-Fundgrube. Die Sender sind nach Location, Genre und Sprache sortiert. Von RadioTime kommen noch extra Sparten für Sport- und “Talk”-Sender hinzu. Wer einen RadioTime-Account hat, kann von dort seine Einstellungen laden. Die Lieblingsradiosender kann man in den App-eigenen Bookmarks speichern. Für die “Mist, gestern hatte ich doch da diesen einen Sender…”-Frage kann man durch die letzten gehörten Stationen stöbern. Das “You may also like”-Feature darf natürlich auch nicht fehlen und zeigt passende Stationen zum aktuell laufenden Sender. Standardmäßig wird wohl der Stream mit der besten Qualität gewählt. Wenn die Netzverbindung aber eher so suboptimal ist und der Sender mehrere Optionen anbietet, kann man auch problemlos runterregeln. Je nach dem, welche Infos der Radiosender mitliefert, wird der aktuell laufende Song angezeigt und in den Sender-Optionen kann man sich dann auch das Programm anschauen. Also schonmal alles, was der geneigte Radioliebhaber so braucht.

Doch das Killerfeature überhaupt ist die Aufnahmefunktion. Endlich wieder bei den ersten Taktes des neuen Lieblingsliedes wie eine Bescheuerte hektisch zum Aufnahmeknopf rennen durchklicken. Wenn man eine ganze Sendung aufnehmen will, gibt es auch eine Timerfunktion. However, the world would be a better place without all those hairy butts lurking around the corner: Die Aufnahmen kann man nämlich nur innerhalb der App anhören und nicht exportieren.

So. Und jetzt denkt ihr euch wahrscheinlich: “Aah, die katrin, quatscht hier wieder nur über irgendwelche schicken iPhone Apps.” Und da sage ich:”Au contraire!” Dit jibbet nämlich ooch für diverseste andere Smartphone-Betriebssysteme. Allerdings weiß ich von einem traurigen Blackberry-Nutzer, bei dem das Ding immer wieder abstürzt, bevor er überhaupt zum Hören kommt. Für Blackberrys ist die App übrigens kostenlos, bei Apple sind’s € 0.79, bei den anderen keine Ahnung. Schaut einfach mal.

Hier läuft übrigens grade La Lègende Nostalgie 60’s, die 1960er-Sparte der Nostalgie-Senderreihe. Sixties sind an sich schonmal Gute Laune pur. Aber wir reden hier von einem französischen Sender, entsprechend viel französischsprachiger Content aus dieser Zeit wird da auch gespielt. Hammer. Einfach nur geil.

Internet, i love you. Big time.