die katrin

my photography & other stuff

25. August 2010
by miss sophie
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ein fingerschnippen.

der falsche blick.
eiskalt zieht es hinunter.
worte sind gar nicht notwendig.
sie sind trotzdem da.
hass.
blinde wut.
zerstörerisch.
in einzelteile zerlegt.
das lego für erwachsene fängt wieder an den grundmauern an.

24. August 2010
by miss sophie
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Und dann gibt es Menschen,

denen möchte ich sagen: Halt durch! Du denkst “von allem ein bisschen und nichts richtig, das ist doch kackscheiße!” Klaro, das versuchen sie uns allen einzureden. Mach! Entscheid dich! Spezialisier dich! Bring was zu Ende! Logo. Ist ja auch ein gutes Gefühl. Mal was zu Ende gebracht zu haben. Aber um welchen Preis. Und kannst du dich dann noch wirklich darüber freuen? Dreht sich doch eh alles im Kreis. Auf jedes Töpfchen ein Kröpfchen. War so, ist so und wird immer so bleiben. Einsehen und darauf aufbauen, das ist die Devise. Kleine verängstigte Kaninchen gibt es genug in diesem Land.

Für dieses “von allem ein bisschen” gab es mal eine anerkannte Lebensbezeichnung. Sie nannte sich Universalgelehrter. Klingt null sexy und wer will schon den ganzen Tag hinter Büchern versiffen. Das wiederum ist jetzt totaler Bullshit, weil man als Universalgelehrter ja auch in Laboren und der großen, weiten Welt und in der Kneipe an der Ecke rumhing. Die sexy Variante kommt mehr so aus dem 20. Jahrhundert und nennt sich… ja wie eigentlich? Die Menschen, die sich einen Dreck um Ausbildung, Karriere und den ruhigen Lebensabend scheren. Mal hier, mal dort. Mal dies, mal das. Immer wieder von vorne. Immer das, wofür das Herz grad schlägt. Wie serielle Monogamie fürs ganze Leben.

(Irgendwo hörte ich neulich, dass serielle Monogamie der größte Bullshit unserer Zeit sei. Eine Selbstlüge sondergleichen. Oder irgendwas in der Art. Wer die Sendung (ja, ich glaube, es war im Fernsehen) zufällig auch gesehen hat, möge sich erinnern und die Begründung in den Kommentaren hinterlassen.)

Aber zurück zur Verwertbarkeit unserer Ichs. Der Glaube, ohne Spezialisierung, ohne sich-Festlegen, kommen wir zu nichts mehr, setzt sich mehr und mehr durch. Aber wer hat das fucking Recht zu behaupten, dass das für alle Menschen auf diesem Planeten gelte. Was hab ich davon, wenn ich an meinem Spezialgebiet ersticke. Einzig mein Dealer freut sich darüber. Also auf zum Nächsten. Denn am Ende des Tages ist das hier mein Leben.

23. August 2010
by miss sophie
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Die Angst des weißen Mannes vor der radfahrenden Frau.

Ihr seid Mädels und habt ein halbwegs schnelles Gefährt unter Hintern und Fußsohle? Folgendes: Ihr fahrt fröhlich eures Weges. Ein paar überholen euch. Ihr überholt ein paar andere. Dann achtet mal drauf, wer versuchen wird, euch Ampel um Ampel, Straßenzug um Straßenzug wieder und wieder zu überholen, sobald ihr auch nur einmal an ihnen vorbeigezogen seid.

Heute noch viel besser. Ich so auf der Torstraße, zwischen Luxemburg-Platz und Prenzlauer. Ich nähere mich langsam den beiden vor mir. Keine Sonntagsfahrer, aber trotzdem zu langsam. Sie hinten, er vorne. Langsam an beiden vorbei. Er entdeckt mich aus dem Augenwinkel. Blick nach links. Oh Schreck! Die Gangschaltung klickt, die Kette rattert, der Oberkörper beugt sich nach vorne. Wirkt alles ziemlich überhastet. Der Arme! Sitzt auch noch auf ‘nem Mountainbike, während ich mit meinem Diamantkrücke vorbeiradle. Dummerweise konnte der Gute ja jetzt schlecht seiner Mitradlerin davonfahren. Aber jede Wette, allein hätte der hinter der nächsten Ampel das Rennen begonnen. Wieso ich mir da so sicher bin? Siehe erster Absatz.

Es ist jedes Mal so derbe herrliches Kino.