die katrin

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Indien.

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Von diesem Land wusste ich ja nie sonderlich viel.

Die Sache mit den Kasten und davon auch nur, dass man da reingeboren wird und dann nicht wieder rauskommt bzw. wenn, dann nur im nächsten Leben. Und dann wusste ich noch, dass die Kasten ein Gesellschaftsordnungsprinzip sind, hierarchisch auf jeden Fall. – Der Teil mit dem Reingeboren werden stimmt schon immer noch. Gesellschaftsordnung: ja, hierarchisch: jain. Eine Kaste hat eine bestimmte Aufgabe in der Gesellschaft, sei dies eine Tätigkeit in einem religiösen Ritual, sei es eine kaufmännische oder soziale Rolle. Ich stell mir das immer wie eine große 3D-Kugel vor. Die meisten sind gleichwertig auf demselben Level, aber haben dann doch ein höheres oder niedrigeres Ansehen.

Der Ganges, alte Männer in Leinenhosen. Die Bilder hinterlegt von dokumentations- und landestypischen religiösen Gesängen. (Man könnte auch mal die Ästhetik der Dokumentarfilmer und Feature-Macher untersuchen. Die Semiotik dessen, was sie als Athmo bezeichnen.) – Keine Ahnung. Kann ich nicht viel zu sagen. Ilija Trojanow hat auf einer seiner Reisen einen Umweltaktivisten begleitet. Sie sind in die kleinen Fabriken gegangen, die ihre vergifteten Abflüsse auch nach dem offiziellen Verbot noch in den Ganges leiten. Dazwischen erzählt er von Menschen, die im Ganges baden. Menschen, die auf Boten unterwegs sind. Menschen, die am Ufer ihre Wäsche waschen. Mal sehen. An der nächst gelegenen Stelle ist der Ganges 100km von New Delhi entfernt. Da wird sicher ein Besuch abfallen.

Bollywood. Kitsch und Traumkino. Unterhaltung pur. Selbst die für einige Ecken auch heute sicher noch empörende Haltung zur Liebesheirat ist in der schieren Masse an Unterhaltungsfilmen zum katachretischen Topos verkommen. – Spannend wird es sein, die Menschen in ihrem Filmkonsum zu beobachten. Die Bollywoodfilme selber sind für mich nichts anderes als diese prosiebenundsateinsliebesschmonzetten. Ein bisschen “Hu!”, ein bisschen “Ha?”, ein bisschen seufz und schmachtz zum Ende hin. Interessanter sind da schon die kleinen Produktionen. Es gibt wohl mittlerweile eine recht beständige Gemeinde an Filmemachern, die Geschichten jenseits der Findung der großen Liebe erzählen.

Und sonst? Das Essen. Ich habe hier in Berlin einmal richtig gut indisch gegessen. Es war krass scharf, aber ich habe jedes Gemüse einzeln herausgeschmeckt. Eine perfekte Mischung. Alles andere hätte ich mir im Grunde so auch zu Hause kochen können. Asiatische Einwanderer würzen im Restaurant ja gerne mal für den europäischen Gaumen. – Das wird in Indien komplett anders sein. Mir wurde bereits verraten, dass ich Großes erwarten darf.

Dann sind da noch ein paar patriarchale Familienstrukturen in meinem Kopf. Viel Religion, auch im Alltag und so. Natur. Kriechgetier, mit wenigen und mit vielen Beinchen.

Und das alles ist nur das, was mir grad so in den Kopf kam.

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