die katrin

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Von Ärztinnen und Ärzten, die ihr Essen selbst zahlen. Und dem eigenen Mund, den man aufmachen kann.

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Neulich wieder so ein kleiner Moment, an dem die Schale pro “Glauben an die Menschheit” mal wieder ein paar Gramm Gewicht gewonnen hat.

Vor ein paar Tagen gab’s in der Berliner Zeitung den Artikel “Gegen Ärztekorruption: Der Unbestechliche“. Jaja, etwas reißerisch betitelt, aber mit der spannendsten Entdeckung der letzten Monate. Es gibt nämlich die Initiative unbestechlicher Ärztinnen und Ärzte. Die haben keinen Bock mehr auf die ständigen Werbebesuche der Pharmabranche, sie haben keine Lust mehr, in Schaufensterauslagen ihre Patienten zu behandeln und sie brauchen auch keine bezahlten Urlaubsausflüge, um sich auf dem neuesten Stand der Forschung zu halten.

Große Begeisterung auf meiner Seite. Vor allem, weil ich angesichts der scheinbaren und echten Übermacht der Pharmakonzerne immer nie so recht wusste, wie ich selbst damit umgehen kann, was ich tun kann. Vor allem, weil ich neben den Standards bislang alle paar Jahre mal zum Arzt muss und im Grunde nie mit Medikamenten hantiere. Die Gelegenheit zu kritischen Nachfragen bezüglich der verschriebenen Pillen und Säfte (das Einzige, was mir je in den Sinn kam) habe ich nie genutzt. Eigentlich habe ich nie groß drüber nachgedacht, was wie wo passiert, wenn ich mal von A nach B geschickt wurde.

Mein erster Impuls beim Lesen der mezis-Seite war, super, sofort Arzt wechseln. Aber auch meine Hausärztin? Bei der ich seit 10 Jahren bin und der ich immer hoch anrechne, dass sie jedes Mal fragt, was sonst noch so los ist im Leben. Nein, es geht auch anders. Ich werde sie beim nächsten Mal fragen, wie das bei ihr so aussieht mit den Vertreterbesuchen und den kostenlosen Medikamentproben und den gesponsorten Pharmakonferenzen. Und ich werde ihr von den Mezis erzählen. Wechseln kann ich im Zweifelsfall dann immer noch.

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