Ich habe nie sonderlich viel Wert auf Paprika gelegt. Sie war mir egal. Sie war immer ein Gemüse, dass vergleichsweise günstig war, daher leicht den Kochtopf befüllte, grundsätzlich als gesund gilt und daher häufig in meinem Einkaufskorb landete. Dann kam ich nach Neuseeland und im Winter kostet Paprika umgerechnet gut 3,- Euro. Pro Stück. Genau. Lest diesen Satz ruhig noch einmal. Worauf ich aber hinaus will, ist, plötzlich, so völlig ausm Nichts, hab ich voll den Appetit auf Paprika. Jedes Mal schleiche ich um das Paprikafach im Supermarkt und hoffe, dass der Preis sich ausnahmsweise mal aufs Kilo bezieht. Aber nein, pro Stück. Und wieder greife ich nicht zu. Mein durch europäische und deutsche Subventionen versautes Preis- und Wertgefühl ist einfach stärker.
Aber Neuseeland wäre nicht Neuseeland, wenn es nicht auch ein Happy End gäbe. Oder wie der Typ aus Best Exotic Marigold Hotel sagte und es auch sonst so schön heißt: “All’s well at the end. And if it’s not well, it’s not the end!” Mittlerweile haben wir Sommer und sind bei 1,20,- Euro pro Stück angekommen und ich habe endlich meine erste neuseeländische Paprika genossen.