Zagreb, die Stadt, in der das Rauchverbot in den Kneipen und Cafés wieder aufgehoben wurde, weil offenbar wirklich niemand mehr hingegangen ist. Und hier gehen sie oft aus. Von früh bis spät sitzen die Menschen in den Cafés. Allein, zu zweit, in großer Runde.
Der Mann an der Rezeption, als hätte er meinen Eindruck geahnt, den ich morgens um neun, halb zehn auf dem Weg vom Bahnhof zum Hostel bekommen hatte, der Mann an der Rezeption meinte völlig aus dem Blauen heruas, hier würden sich alle immer auf einen Kaffee treffen, zu jeder sich bietenden Gelegenheit. Egal, ob freundschaftlich oder geschäftlich. Ich solle mich da also nicht wundern. Eigentlich wunderte ich mich in diesem Augenblick nur, warum ausgerechnet diese Eigenheit diejenige war, die er mir als erste über Zagreb zu berichten wusste.
Aber da waren wir schon bei Berlin gelandet und seinem erfolglosen Versuch, ein charmantes Café in dieser Stadt zu finden. Offenbar war er mit seinen Eltern damals im Regierungsviertel oder irgendwo rund um die Charité geraten. Kein Ahnung, wo sie genau langgelaufen waren oder nach was sie Ausschau gehalten hatten. An Genaueres als “Mitte, irgendwo beim Brandenburger Tor” konnte er sich nicht erinnern. Etwas anderes konnte ich mir nun wahrlich nicht vorstellen. Ich jedenfalls kam aus dem Staunen nicht mehr raus.