die katrin

my photography & other stuff

6. February 2011
by katrin
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Melancholie, Baby.

So vieles … ach, und es will einfach nicht aufhören.
Menschen, die plötzlich weg sind, zurückkehren und alles auf den Kopf stellen.
Menschen, die wissen, was sie wollen, aber davor zurückschrecken, weil sie ahnen, dass es nur Schmerz bedeuten würde.
Menschen, die nicht geboren sind für die Dinge, die sie tun, und es auf die harte Tour lernen müssen.
Blicke, die ein großes “WTF!?! Warum nur in diesen Zusammenhängen?” in den Köpfen entstehen lassen.
Menschen, die gefangen sind.
Menschen, die ahnen, dass ihre eigene Inkonsequenz irgendwann wieder zu dem führen wird, was schon einmal passierte.
Menschen, die vorsichtig sind, weil ihre Hoffnungen nicht noch einmal enttäuscht werden wollen.
Blicke, die ausweichen und damit alles sagen.
Farben, die es nicht gibt.
Worte, die nicht gesagt werden.

Nichts ist für die Ewigkeit.

30. January 2011
by katrin
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Domainwechsel mit WordPress 3.x

In guter, alter Tradition gibt es hier noch eine Beschreibung dessen, was zum Teufel ich da eigentlich gemacht habe.

Seit Jahr und Tag hatte und habe ich meine Domain miss-sophie.eu bei all-inkl. Irgendwann vor ein paar Monaten reifte der Plan in mir, all dem miss-sophie-Treiben ein Ende zu setzen. Also fix die neue URL die-katrin.eu gesichert. An den Formalitäten der Registrierung bin ich auch gleich mal gescheitert. Daher an dieser Stelle auch nochmal ein riesen Dankeschön!!! an all-inkl. Der Telefon- und Emailsupport war (mal wieder) absolute Spitzenklasse. Zuhören bzw. genau lesen und die Antworten verständlich rüber bringen plus diesem kleinen Mehr an Information, damit ich das selbst in den Kontext stellen konnte. Einfach nur top. Wenn ihr also mal einen Hoster braucht: all-inkl is the place to go.

Dann hatte ich also alte und neue URL. Auch die alte Domain sollte natürlich weiterhin aktiv bleiben. Schließlich läuft die eine oder andere Verlinkung dadrüber. Aus früheren Ausflügen in die Domainwelt wusste ich also: 3 Dinge müssen her, ein Backup, die Änderungen bei WordPress und der Eintrag für die htaccess.
Mein Ziel:

  • Die neue Domain die-katrin.eu aktivieren und alles so einstellen, dass immer auch in der Adressleiste des Browsers die neue Domain erscheint,
  • alte Permalinks entsprechend im Blog selbst angepasst sind und
  • jeder einzelne Link mit meiner alten Domain ebenfalls ankommt. (Wenn ich das richtig mitbekommen habe, ist das eh der leichteste Fall beim Domainwechsel.)

Backup aller Serverdaten und der Datenbank
Die Beschreibung für das Backup der WordPress-Dateien ist hier: “Backup einer WordPress Installation – Wie erstelle ich es?
Und wessen Datenbank über phpMyAdmin zugänglich ist, für den gibt es diesen Artikel hier: “Datenbank Backup mit phpMyAdmin“.

Änderungen in WordPress 3.x (in meinem Fall 3.0.4)
Grundlegender Wegweiser für WordPress ist der FAQ-Eintrag “Wie kann ich die Adresse meines Blogs ändern?“.
[update] Nachfolgende Erfahrung basiert offenbar darauf, dass ich bei meiner WP-Installation – Spielkind, das ich bin – mit Version 3.0 auch die Multisite-Option aktiviert habe. Wenn man das nicht gemacht hat, ist wohl alles so, wie im FAQ-Artikel beschrieben.[/update]

Variante 1 hat mich gleich beim ersten Blick in die wp_options.php ratlos dastehen lassen, weil Beschreibung und Datei voneinander abweichen. Der naheliegende Gedanke, in der aktuell vorhandenen Zeile define( ‘DOMAIN_CURRENT_SITE’, ‘die-katrin.eu’ ); die neue Domain einzutragen, führte auch zu nichts. Da der Artikel zuletzt 2009 aktualisiert wurde, bezieht sich wohl alles auf WordPress 2.x. Da mit Version 3.x ja aber einige grundlegende Veränderungen stattgefunden haben (und fragt mich jetzt bitte nicht nach Details, die über die Stichwörter “Multi-User-Wordpress und normales WordPress zusammenlegen” hinausgehen), dämmerte es mir recht schnell, dass ich dann wohl jetzt mal Richtung Variante 3 und meiner Datenbank schielen musste.

Variante 2 erschien mir relativ suspekt und mehr nach einer Umgehung als einer eigentlich eleganten Lösung, hab ich also nicht ausprobiert.

Blieb noch Variante 3.
Also beherzt in die Datenbank-Tasten gehauen und – fast wie beschrieben – den Datensatz siteurl in der Tabelle wp_options geändert. Den Datensatz home gibt’s nicht, aber hey, wer weiß, WordPress 3.x und so. Trotzdem neue Domain aufgerufen. Und wie ich sah … sah ich nichts. Beziehungsweise bin ich in einem “newsignup”-Loop gelandet. Wenn ich die-katrin.eu aufgerufen habe, erhielt ich die Meldung “kann Seite nicht öffnen” und in der Adresszeile erschien “http://miss-sophie.eu/wp-signup.php?new?=die-katrin.eu”. Aha! Nein, liebes WordPress, ich möchte meine neue Domain nicht als Blog anmelden. Auch im WordPress-Backend bei den Einstellungen war noch nicht überall die neue Domain eingetragen, war dort aber auch nicht änderbar.

Also wieder zurück in die Datenbank. Und jetzt fielen mir auch die beiden Tabellen wp_blog und wp_site auf. Dort verbergen sich die Eintragungen zu den angelegten Blogs bzw. nochmal ein Eintrag zur URL. Dort brav die Felder “domain” aktualisiert. Und siehe da! Alles schick und alles so wie es sein soll.

Hier nochmal zusammengefasst, in welchen Tabellen ich welches Feld geändert habe:

  • In der Tabelle wp_blog im Feld “domain” die neue URL eintragen.
  • In der Tabelle wp_site im Feld “domain” die neue URL eintragen.
  • In der Tabelle wp_options in dem Datensatz, der als “option_name” siteurl trägt, bei “option_value” die neue URL eintragen.
  • Abschließend habe ich noch in wp_options nach der alten Domain gesucht und in allen Feldern, in denen die alte URL klar ausgeschrieben war, die neue eingetragen.

Änderungen in der htaccess
Dieser Part war vergleichsweise leicht. Über die Suchanfragen “wordpress htaccess url weiterleiten” oder “htaccess domain weiterleiten” bin ich relativ schnell darauf gekommen, dass diese Regel passen müsste. Tat sie auch. Eingefügt hab ich die Regel vor den eigentlichen WordPressregeln. Das sieht bei mir so aus:

RewriteCond %{HTTP_HOST} ^miss-sophie.eu$ [NC]
RewriteRule ^(.*)$ http://die-katrin.eu/$1 [R=301,L]

# BEGIN WordPress

Das ist natürlich nur dann nötig, wenn man von der alten URL auf die neue weiterleiten will. Und wenn man nicht, wie ich, mit alten blogger.com-Artikeln rumhantiert, kann es gut sein, dass die htaccess überhaupt noch angelegt werden muss. Das Internet hilft hier tatkräftig weiter.

Statistiktool
Wie ich einen Tag später feststellte, läuft natürlich auch mein externes Statistiktool getclicky über die Angabe der Domain. Ich habe den tracking code direkt in der Datei footer.php sitzen und benutze das WP-Plugin nicht. Das reine Ändern der Angaben bei getclicky hat nichts gebracht. Das eingetragene Blog muss gelöscht und neu eingetragen werden und der tracking code ebenfalls neu in die footer.php kopiert werden.

Anti-Spam-Plugin
Beim Anti-Spam-Plugin nospamnx gab’s ebenfalls Probleme. Plötzlich sind alle Kommentare als Spam eingestuft worden. Plugin neu installieren hat auch nicht geholfen. Aber der großartige Sven Kubiak hat sich geduldig meine Ausführungen durchgelesen und mir geholfen (in den Kommentaren zu nospamnx ab hier). Vielleichtmöglicherweisemanweißesnichtsogenau gab es beim Ändern der Datenbank irgendwelche Konflikte. Dann also Harakiri in der Datenbank. Alle Datenbanksätze in der wp_options, die zum Plugin gehören, habe ich gelöscht oder die entsprechenden Einträge rausgenommen, dann das Plugin neu installiert und alles war wieder gut.

26. January 2011
by katrin
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Robot Superstarz

Die Tanzeinlage! Die Schlange! Der Mosquito-Modus! Ich weiß gar nicht wo ich anfangen und aufhören soll. Das hier ist das Großartigste, was mir an Trash in den letzten Monaten untergekommen ist. Die Inder wissen einfach, wie man Spaß auf die Leinwand bringt. Oder wie es der @slowtiger ausdrückt: “Was passiert, wenn Bollywood CGI und Superhelden entdeckt? Etwas, das keine Drogen mehr braucht.”

Das hier ist eine Auswahl von einigen Szenen aus dem Film “Endhiran”, das wohl schlicht und ergreifend “Roboter” in Tamil heißt.

Robot, pt. 1 (Den Mittelteil könnt ihr getrost überspringen, aber unbedingt ab Minute 7 wieder dabei sein)

Mal direkt mit dem Mosquito ein Schwätzchen halten

Und dann hätten wir noch Robot, pt. 2. Der ist in voller Länge und sowiesoundüberhaupt… ach, schaut’s euch an.

Mal direkt lässig an die Wand gelehnt

Wie ich gerade feststelle, ist der Film letzten Herbst rausgekommen, hat eine ehrfurchtgebietend-trashig-schlechte Flashseite und ist im Distributionskanal eures Vertrauens auch mit Untertitel zu haben.

23. January 2011
by katrin
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[Update] “Sorry, sie sind ein Spambot.”

[update]
Die Auszeichnung für den “Held des Tages” geht an Sven Kubiak.

Er hat sich nämlich gerade alle Zeit, die es brauchte, genommen und mir dabei geholfen, hier wieder alles an den Start zu bringen. Frei nach dem Motto: Mach ma alles platt, was platt geht und dann frisch von neuem! So mag ich das ja. Nicht lange rumdoktorn und gut is.

Und auch an dieser Stelle nochmal ein herzliches Dankeschön an alle Testkommentierer.
[/update]

Das zumindest behauptet mein anti-spam-plugin. Dabei ist es völlig egal, ob ihr hier schonmal kommentiert habt oder wie ihr euch benehmt. Das Plugin ist in diesem Falle grunddemokratisch: Es behandelt alle gleich.

Da ich mein anti-spam-plugin (nospamnx nämlich) sehr lieb habe, will ich erstmal gucken, ob sich das irgendwie lösen lässt.

Ich halte euch auf dem Laufenden und bitte um Nachsicht.

22. January 2011
by katrin
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“Hallo Welt!” – “Hallo Katrin!”

So. Ich persönlich finde ja, es gab in den letzten Wochen noch nicht genug Veränderungen im Hause Kampfrath. Da geht noch einiges. Machen wir heute also weiter mit meiner Domain, meinem Twitternamen und … ach, überhaupt meiner ganzen Netzidentität.

Heute also trage ich miss sophie zu Grabe. Wenn ich mir etwas wünschen dürfte, dann wäre dies eine Abschiedsrede von Herrn Grau. Der junge Herr von nebenan hat nämlich damals vor sage und schreibe 4 Jahren – jesusfuckingchristkinnaswiediezeitvergeht!srzly?! – meine digitale Geburt eingeleitet. Aber der Gute hat so schon genug am Hacken. Deswegen mach ich das mal selbst:

“Tschüß, miss sophie! You have been truely awesome. Aber du weißt, die Zeit und was sie so mit den Menschen und den Dingen anstellt… Wir wissen, wovon wir reden, wa. Genau. Deswegen: machet jut, alte hippe!”

Irgendwelchen Sermon mit Blubberspaß rund um digitale Identitäten und Abschottungen hinter Pseudonymen, weil wegen ist ja doch was persönliches und erste Schritte im Netz… ach, lassen wir das. Da werde ich in den nächsten Wochen sicher noch oft genug Gelegenheit zu haben.

Der spannende Part kommt nämlich erst noch. Weil weißte, so ‘ne URL ändern kann ja jeder. Ich aber hab ja rund um “miss sophie” ein ganzes Universum meiner Netzpersönlichkeit aufgebaut. Twitter, lastfm, ipernity, flickr und der dazugehörige yahoo-account, diverseste andere Mailadressen, mein Statistiktool, WordPress selber – einfach überall, wo ich mich in den letzten Jahren angemeldet habe, ist der Stempel der Weisheit drauf. Es dürfte auch immer noch den einen oder die andere da draußen geben, die ich bei Netzwelttreffen mit herzlicher Umarmung begrüße und die keinen blassen Schimmer habe, dass meine Geburtsurkunde keineswegs den Namen “Sophie” trägt. Ihr fallt jetzt aber bitte nicht in Ohnmacht, gell!

die katrin also. Nicht, dass ich meinen Namen sonderlich sexy finde. Wir haben lange Krieg geführt, wir beiden. Aber wenn man nicht grade Claire mit Vor- und Grube mit Nachnamen heißt, ist eine Vornamensänderung in unserer hübschen Bundesrepublik geradezu ein Ding der Unmöglichkeit. Da kann man dann auch schonmal Waffenstillstand mit seinem Namen schließen. Einer der Gründe war übrigens die Tatsache, dass jeder zweite Arsch denselben Namen trägt wie ich. Deshalb hab ich auch am Anfang dieses Jahrtausends angefangen, Emails mit “liebste grüße, die katrin” zu beenden. Ihr wisst, die Sache mit der Individualität. Aber damit will ich euch jetzt nicht weiter langweilen. Denn:

Hoch die Tassen!

Abschließend hier noch mundgerecht der neue Feed: die-katrin.eu/feed/. Aber keine Sorge, meine umwerfende Awesomeness (und diverseste, leicht zu ergoogelnde Foreneinträge, aber dazu später mehr) sorgt dafür, dass sämtliche alten Links, auch die über die alte blogger.com-Anpassung, weiterhin tadellos funktionieren. Ick bin grade total geflasht, dass das hier alles so easy vonstatten ging. Denn selbst mit dem alten Feed müsste laut Selbsttest dieser Beitrag in euren Postfächern landen. Magie! Zauberei! Und bestimmt alles total simpel und easy und leicht zu erklären, wenn man Ahnung davon hat! Egal! Magie! Zauberei!

Und dann hätte ich noch eine Bitte. Wenn euch irgendwo in einem dieser unzähligen Profile, die man als Netzmensch so im digitalen Raum verteilt hat, meine alte URL auffällt, bitte ich um gütigen Hinweis. Auch wenn euch irgendwas anderes hier im Blog auffällt. Die Weiterleitung funktioniert im Selbsttest zwar einwandfrei, aber … naja, ihr wisst wie das ist mit dem hinter-sich-aufräumen.

Danke schön!

ps: Ich mag übrigens diese kleine dramatische Ader in mir, die immer gleich mit dem großen Rundumschlag daherkommt. Ich konnte das schon immer gut. Ich bin übrigens auch der Überzeugung, dass die diesen dramatischen Auftritten zu Grunde liegende neurotische Ader einer dringenden Verfilmung durch Woody Allen bedarf. Aber das ist ein anderes Thema.

18. January 2011
by miss sophie
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“Ich schenk Dir meine Stadt – eine kleine Liebeserklärung”

Ich schenk Dir meine Stadt, Du kannst sie behalten. Ich habe sie geliebt, und dachte, ich könnte nicht ohne sie. Aber jetzt gehört sie Dir. Pass gut auf sie auf. Sie ist nicht zerbrechlich, hat schon so manches miterlebt und überstanden, aber sie ist sensibel. Sensibler als sie scheint. Pass auf sie auf, verteidige sie, sie wird allzu häufig angegriffen. Du wirst sie hassen zwischendurch, sie wird Dir zuviel sein, zu groß, zu laut, aber das sind nur Phasen. Sie kann auch anders. Leise. Vertraut. Sie ist nicht unnahbar, sie ist angreifbar und sie wird auch Dich angreifen. Aber an anderen Tagen wird sie Dich beschützen. Dich umfassen und für alles entschädigen. Sie wird kalt und abweisend sein zwischendurch, aber wenn Du durchhälst, wird sie für Dich sorgen. Pass auf sie auf, sie braucht das. Sie wird mir fehlen, ihr ungeschliffenes Antlitz, das schillernde Mattgrau ihrer Tage, die staubigen Straßen, die ominpräsenten Hupen. Ich werde ihre Grünflächen vermissen, ihren spröden Charme den sie nur dem zeigt, der bereit ist, sich auf sie einzulassen.Ihre versteckte Schönheit, ihre besondere Alltäglichkeit. Ihren Duft aus Döner, Abgasen, Winterkohle und heißem Sommer. Das Orange der Mülleimer, das kalte Parfüm der U-Bahnschächte, die schnatterndeintönigen Vorträge der Straßenzeitungsverkäufer. Ihre Vertrautheit. Ich werde sie vermissen, aber wir brauchen eine Pause, sie und ich. Haben uns aneinander satt gesehen. Zu oft aneinander gezweifelt, zu viel einfach nur hingenommen statt wahrgenommen. Sie gehört jetzt Dir. Pass auf sie auf. Ich komme sie besuchen.

Es gibt Texte, bei denen stimmt jedes einzelne Wort. Sie allein und für sich sind wunderwunderschön. Aber mehr noch treffen sie dein Herz in der Mitte, hüllen es ein und krauchen nach oben zu all deinen Erinnerungen. Um sogleich das Gefühl zu beschreiben, mit dem diese Erinnerungen im Hier und Heute nur noch ein poröses Zuhause finden.

Deswegen hier in voller Länge.

17. January 2011
by miss sophie
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Was ist Arbeit und wenn ja, wieviel davon.

Umberto Eco schrieb einst seine Streichholzbriefchen. Eine Kolumne für eine italienische Zeitung, die hier in Deutschland bei der Zeit erschien. Eines Tages ging es darum, wo Herr Eco am Besten philosophieren könne. Wir alle kennen das Bild des Schriftstellers/Philosophen/Wissenschaftlers, der in seinem stillen Kämmerlein vor sich hin und an seinem Opus Magnum schreibt. Und denkt. So die Vermutung. Herr Eco löste diese kollektive Vorstellung in Luft auf und verkündete der gesammelten Leserschaft, er selbst könne am Besten auf dem stillen Örtchen philosophieren.

Jason Fried von den 37signals-Jungs sprach vergangenen Oktober beim TEDx Midwest darüber, dass Arbeit nicht auf Arbeit stattfindet. Er berichtet von den Erfahrungen vieler Menschen, dass sie “etwas schaffen”, wenn sie zu Hause, im Gartenhäuschen, am frühen Morgen, am späten Abend oder am Wochenende, in jedem Fall aber abseits der althergebrachten und aktuellen Büro-Atmosphären an dem sitzen, was Jason Fried und mit ihm viele andere “meaningful work” nennen.

Wenig überraschend geht es um Ablenkung, Abgelenktwerden, Unterbrechung hier, “kurze Frage: …” dort. Zwischendrin stellte ich mir folgende Frage:
Why is it that conference calling, chatting in the kitchen about work-related stuff, talking with costumers, caring (or bitching) about stuff you need at the office like getting new toilet paper, … why is it, that these work moments are always opposed to “meaningful work”?

Fried’s Antworten darauf lauten: die Manager und das synchrone Gespräch. An einen anderen Ort zu gehen, wäre nun eine Möglichkeit. Eine Möglichkeit, die von vielen Chefs aber wiederum nur ungerne gesehen wird. Und irgendwie hieße das auch, das Kind mit dem Bade ausschütten. An einen anderen Ort gehen ist eine ganz schlechte Idee ist, wenn es lediglich eine Flucht vor den Störfaktoren im eigenen Büro ist.

“Meaningful work” ist im Grunde immer das, was man sich für den Moment vorgenommen hat, sei es nun der Code für das neue Feature, die Beschwerde-Email an den Lieferanten oder die Recherche für das nächste Konzept. “Meaningful work” ist auf interessante Art und Weise für einen Büro-/Laptop-Menschen das, was man selbst zu Papier und in die Tasten bringt. Dazu gehören aber oft genug auch Fragen an andere Menschen. Die höchstwahrscheinlich aber auch gerade mit bedeutungsvoller Arbeit beschäftigt sein werden. Wir nennen es Dilemma.

Fried spricht noch über einige andere Phänomene und bringt am Ende drei Ideen, das Kind weiter planschen zu lassen und stattdessen die Kuh bei den Hörnern zu packen. Der großartigste Vorschlag ist der No-Talk-Thursday (oder Montag oder Mittwoch oder welcher Zeitraum auch immer). Einfach mal die Klappe halten. Und zwar alle miteinander. Jeder im Büro kümmert sich um seinen Scheiß, sammelt alle Fragen an den Kollegen oder den Mitarbeiter in einer Email, im Chatfenster oder auf einem Zettel. Und geht am Ende des Tages ein bisschen glücklicher nach Hause.

Bei dieser Gelegenheit muss ich an eine alte Idee vom Hallenprojekt denken. Beim “Berlin 08″, einem Festival für junge Politik, saßen wir beim ad hoc coworken zusammen und hatten eine kleine, selbst gebastelte Statusanzeige aus Pappe vor uns stehen. Da standen dann so Dinge drauf wie “Stör mich ruhig, wenn du sterben willst”, “Sagste kurz ‘Hallo’ und dann mach ich hier weiter, ok?!” oder “Bring mich zur nächsten Club Mate! Bitte!!! Und zeig mir noch 3 Katzenvideos zwischendurch!” Es war ein spannender Versuch in Anwesenheit des eigenen Körpers zu kommunizieren ohne zu reden. Wie sich das im Langzeittest bewährt, habe ich allerdings bislang nie rausgefunden.

Zurück zu getting things done. Hier der Talk. Jason Fried: “Why work doesn’t happen at work”.

Wenn ich mich recht entsinne, geht der via an @roidrage.