die katrin

my photography & other stuff

3. August 2010
by miss sophie
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strange days.

Reales Alter: 29.
Gefühltes Alter: 23.
Und dann kommt da eine Horde 18- bis 20-jähriger Touristen die Straße entlang und du fühlst ganz genau die 10 Jahre Unterschied.

2. August 2010
by miss sophie
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Motive.

Motive und die Motivauswahl sind gerade mein ganz persönlicher Alptraum. In einer gefühlten Schnappschnussmentalität gefangen. Wie gesagt, es ist ein Gefühl. Allzu schlimm kann’s nicht sein, da es Menschen gibt, die meine Bilder gut finden und in seltenen Fällen sogar in ihren Blogs verlinken – auch wenn es sich mal nicht um einen Spruch von Bronko handelt. Aber zufrieden oder gar glücklich bin ich darum mit meiner Photographie, mit meinem Ansatz keineswegs.

Alles schonmal dagewesen. Und jetzt?

Jetzt mal Butter bei die Fische. Zu jedem Zeitpunkt in der wieviel(?)tausendjährigen Menschheitsgeschichte kann einen das Gefühl überkommen: Hatten wa schonmal! Aaaaalt! Und keine drei Sekunden später kommt irgendwas des Weges, das das verheißungsvolle Etikett “neu” verdient. Doch die Russischen Formalisten am Beginn des 20. Jahrhunderts haben es bereits messerscharf erkannt: Neu ist hier nichts, allenfalls anders oder ungewohnt kombiniert. Und die Wahrnehmung, dass etwas anders/neu/ungewohnt ist, hängt immer davon ab, was der Einzelne bislang und speziell in den letzten Jahren hauptsächlich wahrgenommen hat. Ein unüberschaubares Konglomerat an tagtäglichen Eindrücken hinterlässt seine Spuren in uns. Prägt uns und unsere Einstellungen.

Icke nun also an dem Punkt, an dem das alles nicht das Wahre ist. Und wie so häufig an diesem Punkt ziehe ich den Telefonjoker und gönne mir ein Gespräch zwischen bewusstem Umgang und eigenem Handeln. Auf den Wegen sich selbst im Blick behalten und die Herausforderung suchen. Zum Gewohnten nein sagen. Zum Ungewohnten Ja sagen. That’s the Plan.

2. August 2010
by miss sophie
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andere menschen.

du bist viel zu nett. und das steht mal fest: nett ist die kleine schwester von scheiße. also fühlst du dich scheiße. weil du eigentlich diese riesenportion wut in dir trägst. wut, die keinen bestimmten grund hat. wut, die die beschissenheit der dinge zum anlass hat. du könntest dir einzelne menschen rauspicken und sie die ganze zeit ankacken. manchmal passiert das auch. aber du bist zu clever. du weißt haargenau, dass das ungerechtfertigt ist. und fühlst dich wieder scheiße.

zur hölle mit ungerechtfertigt. einfach mal unbestimmt in den raum reinpöbeln. andere machen das auch. aber nur weil andere das machen…? auch dafür bist du zu clever. du weißt, dass das das zusammenleben nur unnötig vergiften würde, wenn alle das täten. aber was dich noch mehr fertig macht, ist der neid. der neid auf menschen, denen es für den moment egal ist, was passiert. die denjenigen “dann fickt euch doch” entgegenrufen, die mit dem rumpöbeln nicht klarkommen.

du trägst sie in dir, diese wut auf die beschissenheit der dinge. aber du bist viel zu gut erzogen. du hast deine affekte unter kontrolle.

29. July 2010
by miss sophie
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Was macht ihr mit eurer Wut?

Grade kam mir die Frage in den Sinn, was ihr eigentlich so mit eurer Wut macht. Die, die tief in der Bauchgegend einfach immer da ist. Die, die hochkommt wie die Kotze von gestern nacht, wenn der Blick über die Nachrichtenseiten gleitet. Die, die den eigenen Kopf in die Schraubzwinge klemmt, wenn man mal so über die Menschen auf diesem Planeten nachdenkt, mit all der Ignoranz, Arroganz, Selbstherrlichkeit und Doppelmoral. Die, die dich einfach nur noch pure Ohnmacht fühlen lässt, wenn dir der Zynismus in unserer Gesellschaft – mal wieder – klar wird. Und der nächste Gedanke der ist, dass du gar nicht anders kannst als mindestens teilweise mitzumachen, wenn du in diesem scheiß Laden überleben willst, in dem Egoismus vor der eigenen Haustür gepredigt wird.

Was machst du, wenn du an dem Punkt angekommen bist, dass du selbst die guten Ideen nur noch müde belächeln kannst, weil du einfach nicht daran glaubst, dass die große Masse sie je verstehen und umsetzen wird? Weil so wenige daran glauben. Wenn der Plan “mach’s für deine eigene, kleine Welt” nur noch den Gedanken nach sich zieht: “und wen willst du damit verarschen? Du glaubst doch nicht ernsthaft, du könntest dich aus den Geflechten dieser Welt rausziehen!”

Fuck it!

29. July 2010
by miss sophie
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Schieß mich auf den Mond.

Operationen am offenen Herzen sind selten eine gute Idee. Vor allem, wenn man grade mal für das Vordiplom lernt. Aber ihr habt das Theme-Chaos der letzten Tage bestimmt überhaupt nicht mitbekommen, weil ihr ja immer alle brav nur im Feedreader lest.

Jetzt hier also ein neues Layout mit dem Comet-Theme. Die bunten Städte gingen mir nur noch auf den Geist. Und lenken auch viel zu sehr von den Bildern ab. Außerdem sind 1.5 Jahre meine ganz persönliche Lebenszeit fürs Layout. Alles andere würde das Gesetz der Serie missachten.

Und jetzt: weitermachen.

26. July 2010
by miss sophie
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Fremdgehen.

Am Wochenende die Canon 5D vom Bosch in der Hand gehabt.

me with canon 5d

Schon beeindruckend das Teil. Aber das fehlende 2. Rädchen bei anderen Kameras macht mich plötzlich immer so hilflos.

me with canon 5d

26. July 2010
by miss sophie
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Happy Hour in der Schwimmhalle.

Liebe Berliner Bäder Betriebe,

euer Früh/Spättarif ist eine grandiose Sache. Ebenso die Tatsache, dass eine ganze Menge Schwimmhallen bis 22:00 Uhr geöffnet sind. Dumm nur, dass beide günstig-Tarife (wir reden hier von 2,50 pro Flossengeplantsche gegenüber 4,- tagsüber, und jetzt rechnet das mal zusammen bei 2x Schwimmen die Woche) zu Zeiten liegen, an denen ich aus Rücksicht auf mein eigenes Leben besser nicht schwimme (morgens) oder mit Sozialevents beschäftigt bin (abends).

Wie wäre es mit einer weiteren Happy Hour zur Mittagszeit? Da habe ich ganz oft Zeit. Und bestimmt auch ganz viele andere Menschen mit wenig Geld und, sagen wir mal, flexibler Tagesplanung. So viele Schüler können doch um diese Uhrzeit nicht sämtliche Bahnen dieser Stadt verstopfen.

Beste Grüße,
deine miss sophie

20. July 2010
by miss sophie
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Der Interpret und sein kleiner Penis.

Wir schreiben das Jahr 2007. Ein Philosoph beschäftigt sich mit der Frage, inwiefern Kunstwerke ethischen und moralischen Beurteilungen unterliegen können. Über dieses und jenes kommt der Philosoph auf die Frage, wie man von einem Stück Papier mit Buchstaben drauf oder einem Stein in einer bestimmten Form behaupten könne, es würde z.B. Traurigkeit “ausdrücken”.
Die Antwort: Der Künstler legt diese Traurigkeit in die Buchstaben oder Formen der Steine. “Abgeleitete Intentionalität” nennt sich das bei den Philosophen. Ein paar von euch werden wissen, wieviele meiner Zehennägel sich an diesem Punkt mit lautem Bling! aufgerollt haben. Und weil ich gerade ein leckeres Stracciatella-Eis hatte, bin ich in bester Stimmung für ein bisschen Philosophengebashe.

Nun könnte ich besagtem Philosophen (es tut übrigens nichts zur Sache, wen ich konkret lese, das geht mir hier ständig so), ich könnte nun also dem Philosophen zu Gute halten, dass er sich mit dem Gesamtprozess “Künstler werkelt -> Kunstwerk ist da -> Rezipient rezipert” beschäftigt. Dumm nur, dass er das aber gar nicht macht. Unser kleiner Philosoph fragt nämlich nach den Zuschreibungen, nach den Bedeutungen, die ein Rezipient in ein Kunstwerk hineinlegt. Damit ist er bei der Relation Kunstwerk-Rezipient. Und der Zuschauer/Leser/Betrachter kann sich auf den Kopf stellen und dabei drei Mal im Kreis drehen, wenn er mit dem Kunstwerk alleine ist, ist er mit dem Kunstwerk alleine. Jegliche Autorintention, die er dann glaubt, im Kunstwerk zu sehen, hat er selbst hineinlegt: der Rezipient, nicht der Autor/Bildhauer/Maler/whatever.

Jetzt will ich dem Künstler an sich gar nicht groß zu nahe treten. Da denkt sich schon jeder seinen Teil, wenn er an Schrift/Bildern/Photos bastelt. Und der Künstler an sich ist durchaus in der Lage eine Sprache zu wählen – so er denn will -, mit der der Leser /Zuschauer/Betrachter etwas anfangen und verstehen kann. Klar. Sonst wäre das ingesamt mit unserer Kommunikation ja alles etwas hakelig.

Ich will jetzt auch gar nicht groß dafür argumentieren, dass der Leser den Autor beim Verstehen nicht braucht. So manches Mal ist das ja durchaus hilfreich. Der springende Punkt ist der, dass permanent Leute zuerst(!) nach dem Künstler und seiner Intention fragen. Und jedes Mal möchte ich ihnen entgegenschreien: Denk doch selbst nach! Oder hat dein Hirn das Fassungsvermögen einer Spinne? (Entschuldige, liebe Spinne) Deine Ehrfurcht vor dem achso genialen Künstlergenie gleicht Mann’s Untertan. Es ist zum Kotzen, wie sehr du dich selbst in den Schatten stellst.

Weshalb der Hinweis auf das Jahr 2007? Das gesamte vergangene Jahrhundert war voll mit Texten, Manifesten und Aufsätzen dazu, weshalb die Frage nach der Autorintention bei der Interpretation künstlerischer Werke nur bedingt bis gar nicht hilfreich ist. Die gesamte Geisteswissenschaft beschäftigt sich seit mindestens 50 Jahren mit der Rezipientenseite. Nur ein kleines Dorf im Norden… Ausgerechnet die Disziplin, die sich als Mutter- und Metawissenschaft aller anderen Disziplinen begreift, hält es nicht für nötig, über den eigenen Tellerrand zu gucken. Und stolpert 50 Jahre nach allen anderen immer noch flächendeckend über Probleme, die keine mehr sind, weil es bereits Antworten darauf gibt.
Und ja, ich weiß, dass auch in den Literaturwissenschaften noch genug Leute in die Autorfalle tappsen. Das macht das alles aber keinen Deut besser.