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4. November 2013
by katrin
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Crack. Alkohol. Meth.

Der Hans Cousto hat in seiner Drogerie ein “Plädoyer für die Magic Mushroom Social Clubs” gehalten. Davor gibt’s jede Menge Statistiken aus einer niederländischen Studie, die 19 Substanzen nach verschiedenen Faktoren und Effekten vergleicht. Mal wieder sehr interessant: die Stellung von Alkohol im Vergleich zu allen anderen Substanzen. Alkohol, neben Tabak auch legal und den wenigsten Einschränkungen unterworfen.

Die Headline ist btw das Ranking der chronischen Toxizität, d.h. wie hoch ist die Vergiftungsgefahr der jeweiligen Substanzen im Dauerkonsum.

Und ich glaub, ich starte mal einen Substanz-Disclaimer, der bei Posts dieser Thematik jetzt immer ran kommt.
Genießt euer Leben. Macht, was ihr wollt. Aber verfickt nochmal, macht euch klar, was ihr da tut bzw. tun wollt. Nicht nur für euch, sondern auch für eure Freund*innen und andere Menschen in eurem Umfeld. Hier gibt’s mehr Infos zu Substanzen, Wirkweisen und aktuelle Meldungen zu dem, was grade unterwegs ist: drugscouts und DrogenGenussKultur.

1. November 2013
by katrin
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Liebes Berlin, lieber Herbst,

ihr seid dufte! Als es neulich schonmal so richtig kalt, also so aufm-Rad-sitzen-und-vor-lauter-Kälte-heulen-müssen-kalt, wurde, ist mir mal aufgefallen, dass ich grade innerhalb von ‘nem halben Jahr 2x Herbst und 2x Winter erlebe. Jaja, diese downunder-Geschichte ist schon n bissel absurd. Da dachte ich mir noch so: Nach 1.5 Jahren Sommer ist das jetzt wohl dieses Karma und die Balance, von denen immer alle reden. Aber darum soll’s eigentlich gar nicht gehen. Eigentlich geht’s darum, dass das hier alles grade ziemlich geil ist. Ein Herbst, wie er früher einer war.

Haste jut jemacht, Keule!

4. October 2013
by katrin
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Nacktheit.

Miley Cyrus. Seit Tagen (oder fast schon Wochen?) flattert die Geschichte hier in unseren Medien und Timelines rum. Meist auch an mir vorbei. Einzig über den Nilz kriege ich immer mal wieder mit, dass er sich konsequent auf ihre Seite stellt. Gestern dann Tag der Offenen Briefe.

Sinéad O’Connor wählt den Offenen Brief als Kommunikationsmittel und äußert sich nach diversen Anfragen seitens der Journaille lieber auf ihrem eigenen Blog zum Thema. (“Open Letter to Miley Cyrus” aufm Blog, is aber grade down; Mirror davon aufm Guardian.) Dieser wiederum hat Amanda Palmer dazu veranlasst, eine Replik auf ihrem Blog zu veröffentlichen: “An open letter to sinéad o’connor, re: miley cyrus.

Sinéad O’Connor’s Brief fasse ich mal zusammen als: ‘Mädel, das mit dem nackt rumtanzen ist nur eine Form der Ausbeutung, sei sie auch selbstgewählt. Denn sex sells und du bist damit nur ein weiteres Verkaufsobjekt. Find mal besser andere Wege, um dich als starke bzw. erstarkende post-Hannah-Montana-Frau in der Öffentlichkeit zu präsentieren und durchzusetzen, denn du bist mehr als deine Sexualität.’ Ist nicht viel gegen zu sagen. Das bringt die Mechanismen des Showbiz ziemlich genau auf den Punkt und folgt argumentativ einer der großen Grundansichten des Feminismus nämlich Frauen sind mehr als ihr Körper und das gilt es zu erkämpfen. Den paternalisierenden bzw. maternalisierenden Tenor dieses Briefes erwähne ich der Vollständigkeit halber mal, aber lasse es soweit auch ohne weiteren Kommentar stehen.

Amanda Palmer hat darauf im Kern ungefähr Folgendes geantwortet: ‘Das ist ja alles schön und gut und richtig. Aber was auch passiert: Wenn eine Frau sich selbstgewählt nackt in der Öffentlichkeit präsentiert, dann gibt’s Kontra, und zwar zuallererst von anderen Frauen, die einem einreden vom patriarchalen System korrumpiert worden zu sein. Und das führt auch wieder nur dazu, dass Frauen sich in ihrem Körper unwohl fühlen, weil sie sich nicht nach außen geben können, wie sie es gerne würden. Viel zielführender ist es, die gesamte Bandbreite zuzulassen und zu bekräftigen und stattdessen andere Mittel zu finden, um den Kampf um das eigene Selbst zu kämpfen.’ Dieser Text benennt m.E. eines der großen Probleme des derzeitigen Mainstream-Feminismus: Alles, aber auch wirklich alles wird als Produkt männlicher Machtstrukturen eingeordnet, insbesondere wenn es in den Bereich Sexualität/Nackheit/Schönheit(sideale) geht.

Szenenwechsel nach Bielefeld und zu Feine Sahne Fischfilet. Dazu vorweg: Wer die Story als Internethype mitbekommen hat, lese sich bitte das Statement der Band (FB-Link, public) dazu durch. Die haben neulich ein Konzert im AJZ gegeben. Der Drummer zog irgendwann sein T-Shirt aus. Das Konzert wurde daraufhin von den Hausbetreibern mit Verweis aufs Hausrecht/Plenumsbeschluss unterbrochen, welches besagt, dass nackte Oberkörper nicht geduldet werden, da das AJZ auch ein Schutzraum gegen Sexismus ist. Nach ungefähr 20 Minuten Klärung mit allen Beteiligten hat die Band dann auch weitergespielt.

Was mir daran auffällt: Es ist egal, wer sich auszieht. Das Ausziehen ist das Problem. Nacktheit. Nacktheit soll nicht in der Öffentlichkeit stattfinden. Nacktheit ist obszön. Nacktheit ist sexuell. Dem männlichen nackten Körper wird permanent sexuelle Gewalt und Macht zugeschrieben. Der weibliche nackte Körper ist Ausdruck der sexuellen Objektifizierung. Also bitte alle wieder die Klamotten anziehen und lieber den obersten Knopf noch zuknöpfen, damit… Ja was? Was ist damit eigentlich gewonnen? Und was verloren? Der nackte Körper ist nicht nur, aber eben auch Teil eines jeden Menschen. Wie kann der nackte Körper entsexualisiert werden, wenn er nicht mehr stattfindet? Ich möchte behaupten: gar nicht. Das Thema wird nur aus der Öffentlichkeit hinaus ins Private argumentiert.

Und damit wird auch weiterhin Sexualität als Tabu aufrecht erhalten.

1. October 2013
by katrin
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Geld von A nach B. Gedankenfetzen.

Das Barcamp Hamburg hat heute seine Anmeldung gestartet. Es gibt Tickets für 19,- Euro das Wochenende. Es ist das erste Mal, dass ich sehe, dass ein Barcamp Eintritt nimmt. Die Hintergründe kenne ich (noch) nicht. Ich saß ein Weilchen da, überlegte und entschied mich dagegen. Das fühlt sich zu falsch an, für ein Barcamp Eintritt zu bezahlen. Ich kann mir ein paar Sachen schon so zurecht reimen. Wer Eintritt zahlt, wird auch wahrscheinlicher dort auftauchen. Die no-show-Rate (= Leute tauchen nicht auf und sagen auch nicht ab, so dass Leute aus der Warteliste nachrücken können) bei Barcamps ist leider immer ziemlich krass. Auch wenn die tatsache sehr sozialen 19,- umgekehrt nicht wirklich weh tun, wenn man nicht hingeht. Vielleicht waren’s auch fehlende Sponsorengelder in den vergangenen Jahren. Dazu kam mir kurz der Gedanke: Warum dann nicht Crowdfunding, also eine gute, alte Spendenaktion? Aber ist der Unterschied wirklich so groß? Aber ist der Unterschied wirklich da? Beim Crowdfunding gibt’s irgendein produktspezifisches Gimmick, bei einem Barcamp wahrscheinlich sowas wie garantiertes Dabeisein. Beim Ticketverkauf gibt’s ein Ticket, auch sowas wie garantiertes Dabeisein. Hier ist der Gedanke in die Abendsonne entwichen…

Eine frisch gegründete, auf Wirtschaftlichkeit ausgerichtete und mit Geschäftsmodell versehene Firma macht eine Crowdfunding-Aktion. Ich runzelte für einen Moment die Stirn. Bis mir (das erste Mal in dieser Form) klar wurde, dass sie damit auf einen Bankkredit verzichten können. Peer to peer in der Ökonomie. Nichts neues hier, ich weiß.

Frisch auf meinem Schreibtisch: “From Bakunin to Lacan. Anti-Authoritarianism and the Dislocation of Power” von Saul Newman.

Frisch beiseite gelegt: McLuhan’s “Krieg und Frieden im globalen Dorf”. Die Darstellung war mir viel zu wirr und die Begriffe so unscharf, dagegen ist Bourdieu geradezu ein analytischer Guru. Weiß jemand, ob es sich dennoch lohnt?

5. August 2013
by katrin
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Kurzer shout zur Passivität.

Part eins: Derzeit ist die Frage ja (mal wieder) sehr groß, weshalb Menschen in Deutschland so selten auf die Straße gehen bzw. generell eher passiv auf Missstände in unserer Gesellschaft reagieren.
Part zwei: Ich übersetze momentan einen Theorietext zu Rassismus vom Deutschen ins Englische. Dieser Text enthält viele Passivkonstruktionen, die sich bei der Übersetzung als, nun ja, Herausforderungen darstellen.

Kurz zur Erinnerung: Passivsätze sind Sätze à la “Das Buch wurde mir geklaut.” Ein entsprechender Aktivsatz lautet: “XY hat mir das Buch geklaut.” Der große Unterschied im Satzbau: Der Aktivsatz hat ein (grammatisches) Subjekt und in vielen Sätzen, die Aussagen rund um Menschen treffen, ist an dieser Stelle ein Akteur: “Der Idiot im blauen Shirt hat mir das Buch geklaut.” (Vorkommende Sexismen bitte ich zu entschuldigen.)

Wie gesagt, die deutsche Fassung des Übersetzungstextes wimmelt von Passivkonstruktionen. Und wenn man mal genau hinhört und -liest, passiert das im Deutschen insgesamt ziiiemlich häufig. Im Englischen nun gibt es auch die Möglichkeit, Passivsätze zu konstruieren. Allein, es passiert sehr selten. In dem Anspruch, einen möglichst wohlklingenden englischen Text zu erstellen, bin ich nun geneigt, viele Aktivsätze zu verwenden.

Und stelle fest: Da gibt es kein Subjekt. Und wenn ich mir aus dem Kontext etwas Passendes zusammenbastele, stelle ich doch jedes Mal fest, dass ich damit eine Aussage generiere, die wesentlich konkreter, wesentlich stärker ist als das deutschsprachige Äquivalent. Ich nenne Dinge im Aktivsatz beim Namen, die im Passivsatz unter den Tisch fallen können.

Damit bin ich bei meinem Punkt. Der Aktivsatz kann ganz viel, ist diskursiv z.T. hochkomplex, und generell kann jede Satzart ganz viel, vor allem aber eins: Mit dem Gesagten auf Menschen, Gegenstände, Konzepte und Ideen referenzieren. Das kann der Passivsatz auch, aber eben nur halb, weil nur das grammatische Objekt referenziert wird, nicht aber das grammatische Subjekt. Als Effekt davon kann jeder von uns mit Passivkonstruktionen Dinge im Unbestimmten lassen, wenn man [sic!] sich nicht festlegen will. Und aus nicht-so-konkreten sprachlichen Äußerungen lassen sich auch schwerer konkrete Handlungen und Aktionen ableiten.

An dieser Stelle spanne ich jetzt mal den rissigen Bogen zu Part eins. Was, wenn einer der Gründe für die weitverbreitete Untätigkeit unsere Sprache ist? Bzw. die Art und Weise, wie wir sprachliche Äußerungen in unserem kulturellen Raum tätigen. Wilde These also: In unserem deutschsprachigen kulturellen Raum verwenden wir häufig sprachliche Passivkonstruktionen, die bei Beobachtungen und Feststellungen keine Akteure benennen (gegen die wiederum Aktionen geplant werden können) und unbewusst das Gefühl der Handlungsunfähigkeit bestärken. Ich behaupte nicht, dass dies der einzige Grund ist. Wie ihr auch an fehlenden Verlinkungen erkennt, habe ich jetzt mal laut vor mich hin gedacht.

14. April 2013
by katrin
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Zeitstrudel.

Mitte April ist es schon wieder. Ich möchte fast in altbekanntes “Mei, wie die Zeit…” verfallen. Noch dreimal wach werden und ich kann schon Rente beantragen. Passt die Lebensphase wenigstens zu den Sprüchen. Aber war ja irgendwie auch klar, dass sowas mal wieder passieren muss. Ich hab schon wieder vergessen, wie diese Theorien mit dem Zeitempfinden genau lauten. Ich hatte das schon recht lange nicht mehr, dass die Zeit so an mir vorbeigerasselt ist. Is ja auch echt viel passiert. Da fühlten sich drei Monate eben auch mal an wie ein halbes Jahr andernzeits.

Ich bin nun wieder in Blenheim. Blenheim, das Brandenburg Neuseelands. Ich bin froh, wenn ich hier wieder raus bin, aber ich liebe jede Sekunde in diesem Ort. Ich sage mir immer, Katrin!, sag ich mir, das sind nur die Erinnerungen, weil letzten September hatteste’s ja so schön hier. Und dann kann ich nur sagen, Katrin!, sag ich da nur, da haste wohl recht. Aber so einfach ist das dann auch wieder nicht. Zu viele Werkstätten, die dringend mal wieder einen Anstrich gebrauchen könnten. Zu viele Menschen, die hier im servicefreundlichsten Land, das ich bislang besuchte, einfach mal einen Scheiß drauf geben, ob sie dich jetzt mit einem Lächeln aus dem Laden rauskomplimentieren. Zu wenig Kultur. Zu viele boy races. Dat is ja fast wie zu Hause hier!

Zu Hause. Auch ein gutes Stichwort. Da werde ich nämlich bald wieder sein. So. Da ist es raus. Die Sache ist nämlich die, dass ich viel zu viel Sehnsucht habe. Da dachte ich mir so, Katrin!, dachte ich mir, wir haben den Weltuntergang 2012 ganz wunderbar überlebt, da wird Südamerika kaum in den nächsten sechs Monaten von einem Asteroidenschauer zerlegt. Guck ich also erstmal wieder im schnuckligen Berlin vorbei. Wobei… bald is so relativ wie Zeitempfinden eben ist. Erstmal muss ich hier wieder ein bisschen Geld verdienen. Ich war nämlich schon das dritte Mal pleite hier. Innerhalb von acht Monaten. Ich persönlich finde das sehr beachtlich. Aber nun habe ich nur noch vier Monate hier. Und die Gewissheit, mir derzeit nicht einmal das Ticket nach Hause leisten zu können, ist dann schon ein wenig, nun sagen wir, herausfordernd. In Momenten wie diesen kann man so schön Sozialexperiment mit sich selber spielen. Welche Auswirkungen hat es, jeden Morgen mit dem Rad zur Arbeit zu fahren, um das Geld für den petrol share zu sparen? Wie einfach ist es, zwischen Renwick und Blenheim jemanden zu finden, der oder die einen zum Supermarkt mitnimmt und welche Menschen trifft man währenddessen? Werde ich selbst an den Punkt gelangen, dass ich durchs Hostel laufe und olle Kippen aufsammle, um einzwei Zigaretten draus zu drehen, wie der junge Mann das gestern hier tat? Aber wir waren bei zu Hause. Zu Hause ist da wo Menschen mal eben so aus Spaß den Tag damit verbringen, das U-Bahnnetz abzufahren. Meinereiner hat sich das noch in jahrelangem Leben hart erfahren müssen. Aber ich kann mit Stolz sagen, dass ich nur wenige Haltestellen nicht persönlich kenne.

Das nächste Mal dann mit der S-Bahn, ja?

1. April 2013
by katrin
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Wie nur, wie?

Seitdem der Bundestag das Leistungsschutzrecht hat durchgehen lassen und Sascha Lobo seine flammende Rede darnieberschrieb, geht auch mir wieder vermehrt durch den Kopf: Wie würde ich meiner Mama oder meiner Oma oder einem eher konservativen, aber dennoch freiheitsliebenden Freund aus England erklären, was denn nun genau das Problem ist?

Das ist gar nicht so einfach. In Blitzgeschwindigkeit rauschen Stichworte und übliche Entgegnungen wie “Aber mich betrifft das ja gar nicht!”, Aushebelung des Grundgesetzes und freiheitlicher Grundwerte und -rechte, Politikverdrossenheit, dem dann doch irgendwie vorhandenen tief sitzenden Glauben daran, dass die Polizei und die Politik die braven, guten, rechtgläubigen Bürger nicht weiter behelligen werden, abstrakte Technik, weit weg von der Lebensrealität vieler Menschen, und dann doch wieder nicht, wenn ich jeden Tag mein Handy anhabe und meine Emails lese, Polizeistaat, Rasterfahndung, Funkzellenabfrage, Fluggastdatenübertragung, kapitalistische Elitenpolitik, illegale Downloads, “Ja, aber das ist doch auch gegen das Gesetz!”, neue Geschäftsmodelle, veränderte technische und kulturelle und eben auch ökonomische Strukturen – all das und noch viel mehr rauscht im Nanosekundentakt durch mein Hirn.

Es ist ein Kuddelmuddel mit vielen Fragen. Wann und wie betrifft es mich? Oder diejenigen Menschen, die das Internet für Skype mit den Kindern und zum Buchen der Urlaubsreise nutzen? Wie nutzen unsere Eltern oder Großeltern überhaupt das Internet? Und ich? Was genau ermöglicht eigentlich die bundesrepublikanische Verfassung im Alltag? Ist die standardmäßige Funkzellenabfrage in Berlin irgendwie relevant für meine Nachbarn, die ihr Kind morgens in die Kita bringen, dann auf Arbeit oder Arbeitssuche gehen, abends den Fernseher anschalten, morgens das Radio, am Wochenende in den Park gehen, an Ostern ihre Familien besuchen, im Sommer in Urlaub fahren, … Wo betrifft das meine Nachbarn? Wenn ihre Telefonnummer eine von zigtausenden in einer Liste ist? Sehr wahrscheinlich eine Art Karteileiche. Und halten sie es vielleicht für ein notwendiges Übel, dass ihre Daten miterfasst werden, wenn doch damit ein paar Verbrechen aufgeklärt werden können? So wie so viele von uns freiwillig ihre Daten bei zig Internetdiensten hinterlassen und die Werbung gern in Kauf nehmen für den kostenlosen Dienst. Solange… Ja, solange was? Solange es nicht allzu creepy wird? Solange eine bestimmte Balance zwischen ‘anbieten’ und ‘nutzen’ gewahrt bleibt? Aber wie wird diese Grenze bestimmt? Und wo sind die Grenzen, deren Verlauf wir alle schleichend verändern, weil Zusammenleben Kultur ist und Kulturen aus Konventionen und Übereinkünften bestehen, jeden Tag neu gelebt und neu verhandelt.

Ich würd jetzt gerne mit einem “Heureka! Das ist der Weg und das ist mein Beitrag dazu!” enden. Den seh ich nur grade nicht. Aber den muss ich auch gar nicht alleine finden.

1. April 2013
by katrin
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Wie Musik, die man eigentlich auf einem Plattenspieler spielen müsste.

Diese E-Mails sind eigentlich Briefe. Werke, die man ausdrucken müsste, um sie, wenn es einem mal schlecht geht, in die Hand zu nehmen, zu fühlen. Das Papier salzig nässen, unterstreichen, an die Brust drücken, in das innere Seitenfach der Handtasche klemmen, im Klappordner im Kalender verstecken, als Lesezeichen in das Buch legen, das man gerade liest, oder aufhängen an der Pinnwand in der Küche.

Halellujah! JA! Möchte ich schreien und sofort die Foto-Love-Story ausdrucken, die ich Anfang des Jahres erhielt. Und diese kleinen Roman-Fragmente aus dem Leben meiner Berliner Freunde, beobachtet und beschrieben von einem von ihnen.

Eines jedoch habe ich hier auch gelernt: Eine kurze Nachricht, die nicht viel mehr sagt als “ich denke an dich <3″, ist genausoviel wert. Alles, was hier fehlt, hat Zeit bis zum nächsten Wiedersehen oder dem nächsten Telefonat. Bis dahin weißt du, dass du nicht alleine bist.